Öffentlicher Brief

Fernstein-Chef zeichnet bedrohliches Maut-Szenario

Tirol
27.03.2024 11:01

Fernstein-Eigentümer Bernward Köhle drohte aufgrund der Mautpläne bereits mit der Schließung des gesamten Gebietes für die Öffentlichkeit. Jetzt, kurz vor der mündlichen Verhandlung des Fernpasstunnels, veröffentlicht er „nicht in Erwägung gezogene“ Langzeitfolgen.

Das Gebiet um den Fernsteinsee, 2022 als Naturjuwel in der Sendung des ORF „9 Plätze, 9 Schätze“, wäre wohl das erste bemautete Naherholungsgebiet. Bis vor Kurzem war ja rund zwei Kilometer vorher eine Mautstation des Fernpasstunnels geplant. Als kürzlich der Nassereither Bürgermeister diese Absurdität aufzeigte, versprach LHStv. Josef Geisler (ÖVP), die Positionierung der Mautstellen zu überdenken.

Vielleicht hatte Fernsteinbesitzer Köhle darauf einen Einfluss, weil er mit der Schließung des Gebietes für die Öffentlichkeit drohte. Jetzt setzt er mit einem Schreiben, in dem er mit Sachlichkeit und Höflichkeit auf die Langzeitfolgen einer Bemautung hinweist, nach.

„AUSSER-FERN wird wieder in die Ferne rücken“
Es seien bisher sehr wesentliche Punkte nicht in Erwägung gezogen worden. Es würden Familien auseinandergerissen. „Das Außerfern ist der einzige Bezirk in Österreich, der mit Mautkosten so intensiv belastet wird“, schreibt Köhle, damit werde das AUSSER-FERN wieder in die Ferne rücken. Die wirtschaftlichen Folgen könne man in ein paar Sätzen gar nicht erläutern. Es würden kaum Lehrverträge, Dienstverträge eher kurz abgeschlossen.

Mittelgroße Aufträge würden eher an Firmen in Füssen, Kempten und Garmisch-Partenkirchen gehen. Die Region würde ihren Schwerpunkt – heute mit der EU leicht möglich – mit Tirol eingrenzen. Somit wären die zahlreichen Bemühungen des damaligen Landeshauptmannes Eduard Wallnöfer, den Bezirk in das übrige Tirol zu integrieren, ad absurdum geführt. Das seien nur einige Punkte, die leider bei einer Fehlinvestition Fernpass-Maut bevorstehen.

„Maut für einen Ausflug? Niemals!“
Köhle führt einige Beispiele der Tourismusregionen Außerfern und Tiroler Oberland an, wo es künftig heiße „zahlen, zahlen, zahlen“: Anreise der Gäste aus dem Allgäu, München oder Innsbruck mit Flugzeug oder Auto. Ausflüge von Gästen zu den naheliegenden Königsschlössern, zum Plansee, ins Lech- oder Tannheimertal. „Maut für einen Ausflug? Niemals, niemals!“

Der Tunnel verringere die Fahrzeit nur sehr gering, die Nachteile für die einheimische Bevölkerung wiege hingegen sehr viel! Schon am Donnerstag ist allerdings in Nassereith die mündliche Verhandlung angesetzt.

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