Wegen Gaza-Krieg

Kanada stoppt alle Waffenlieferungen an Israel

Ausland
20.03.2024 12:48

Israel galt vor dem wieder aufgeflammten Nahost-Konflikt als einer der Hauptempfänger von Waffen aus Kanada – seit dem Großangriff der Hamas auf Israel wurde die Ausfuhr von tödlichen Waffen gestoppt. Nun soll Israel auch kein nicht tödliches Kriegsgerät mehr erhalten – dort reagierte man auf diesen Schritt mit scharfer Kritik.

Die kanadische Außenministerin Melanie Joly gab die Entscheidung am Dienstag (Ortszeit) gegenüber der Zeitung „Toronto Star“ bekannt. Die Situation vor Ort erlaube es nicht mehr, Waffen an Israel zu exportieren, hieß es aus Regierungskreisen. Ihr Amtskollege in Israel reagierte empört: Dies „untergräbt Israels Recht auf Selbstverteidigung gegen Hamas-Terroristen“. Die Geschichte werde über Kanadas gegenwärtiges Vorgehen harsch urteilen, erklärte Israel Katz im Onlinedienst X. 

Treffen in Washington zu geplanter Offensive in Rafah
Vor dem Hintergrund von Verstimmungen zwischen Israel und den USA wegen des Gaza-Kriegs reist der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant kommende Woche in die US-Hauptstadt Washington, bestätigte die israelische Regierung am Mittwoch. Zuvor hatte das Büro von Regierungschef Benjamin Netanyahu erklärt, eine israelische Delegation werde „auf Bitte von US-Präsident Joe Biden“ Washington besuchen, um über die geplante israelische Offensive in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen zu beraten – die USA sind gegen diese Maßnahme.

USA wollen Alternativen zu Bodenoffensive vorstellen
Die USA wollen Israel einem Medienbericht zufolge Alternativen zu einer Bodenoffensive in Rafah aufzeigen. Die Regierung von US-Präsident Biden wäge mehrere Optionen ab, berichtete das Nachrichtenportal „Axios“ am Dienstag unter Berufung auf zwei US-Beamte. Eine Idee sei, eine Militäroperation in Rafah zu verschieben und sich auf die Stabilisierung der humanitären Lage im Norden des umkämpften Küstengebiets zu konzentrieren. Ein solcher Plan würde auch den Bau von Unterkünften für die aus Rafah zu evakuierende Zivilbevölkerung beinhalten, hieß es. Ziel sei, das Risiko zu verringern, dass es bei einer Invasion in Rafah zu massiv vielen Opfern kommt.

Eine andere Idee sei es, sich in einer ersten Phase auf die Sicherung der ägyptischen Seite der Grenze zu konzentrieren, hieß es. Dies wäre Teil eines gemeinsamen Plans der USA, Ägyptens und Israels, Tunnel der islamistischen Hamas unter der Grenze zu zerstören und eine Infrastruktur zu schaffen, die den Waffenschmuggel in den Gazastreifen verhindert, berichtete „Axios“ unter Berufung auf US-Beamte weiter.

Offensive in Rafah für Israel militärische Notwendigkeit
Israel betont immer wieder, ohne eine Offensive in Rafah könne die Hamas nicht vollständig besiegt werden. Es sei eine militärische Notwendigkeit, die dort verbliebenen Bataillone der Islamisten zu zerschlagen.

Der Krieg im Gazastreifen war durch den beispiellosen Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst worden, bei dem nach israelischen Angaben etwa 1.160 Menschen ermordet sowie rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden. Israel geht seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gaza-Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, bisher mehr als 31.800 Menschen getötet.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele