Für Länderspiel-Doppel

ÖFB-Kader: Arnautovic fehlt, Rapidler feiert Debüt

Fußball International
11.03.2024 18:15

Österreichs Fußball-Teamchef Ralf Rangnick testet zum Auftakt des EM-Jahres einen Debütanten von Rapid Wien in seinem Kader. Offensivmann Christoph Lang steht im Aufgebot für das Trainingslager kommende Woche in Marbella sowie die folgenden Tests gegen die Slowakei (23. März in Bratislava) und die Türkei (26. März in Wien). Dazu gibt Stefan Lainer ein Dreivierteljahr nach seiner Diagnose Lymphknotenkrebs ein Comeback im Nationalteam, Marko Arnautovic wurde nicht nominiert.

Der bei Sturm ausgebildete Lang spielte im Vorjahr auf Leihbasis für Ried und Hartberg, ehe er sich im Winter Rapid anschloss und auch dort schnell einen Stammplatz erspielte. „Wenn man sich seine Entwicklung anschaut, hat er mit jedem dieser Wechsel nochmal einen Schritt nach vorne gemacht“, sagte Rangnick über den 22-Jährigen, der er seit einem Lehrgang für Perspektivspieler Ende 2022 in Pula kennt. „Er war dort der Spieler, der am meisten aufgezeigt hat. Er hat eine eigene Qualität in Sachen Physis und Technik.“

Lainer war zuletzt im September 2022 gegen Kroatien (1:3) im ÖFB-Team aktiv. „Wir sind die ganze Zeit immer in Kontakt gestanden, deswegen weiß ich, wie schwierig die Zeit für ihn war“, erklärte Rangnick. „Ich fand es von Anfang an bemerkenswert, wie er psychisch und mental damit umgegangen ist.“ Lainer hat nach der überwundenen Krebserkrankung seit der Winterpause sieben Ligaspiele absolviert. Er habe ihn wieder „mit dem gleichen Biss und dem gleichen Engagement wahrgenommen“, wie er ihn kenne, sagte Rangnick über den 31-Jährigen.

Arnautovic und Kalajdzic verletzt
Nicht zuletzt wegen der verletzungsbedingten Ausfälle der Stürmer Marko Arnautovic und Sasa Kalajdzic habe man sich dazu entschlossen, beim vorletzten Lehrgang vor der EM in Deutschland Lang zu testen. „Er kann im offensiven Bereich alle drei Positionen spielen“, meinte Rangnick. Man habe auch über Wolfsbergs Thierno Ballo nachgedacht, sich dann aber für Lang entschieden.

Freiburgs Lienhart wieder dabei
Salzburg-Verteidiger Flavius Daniliuc, Sturm-Graz-Mittelfeldmann Alexander Prass sowie die Offensivkräfte Muhammed Cham (Clermont Foot) und Andreas Weimann (West Bromwich Albion) kehren ins Team zurück. Das gilt auch für Rapid-Innenverteidiger Leopold Querfeld, der wie Lang bisher kein Länderspiel absolviert hat, im vergangenen Jahr aber bereits A-Team-Luft schnuppern durfte. In der Defensivzentrale fehlen neben Kapitän David Alaba auch die verletzten Gernot Trauner und Samson Baidoo. Einberufen hat Rangnick dagegen Philipp Lienhart. Der Freiburg-Verteidiger hat infolge einer Leistenoperation seit mehr als zwei Monaten kein Spiel bestritten. „Er ist wieder voll belastbar und trainingsfähig“, berichtete Rangnick nach einem Telefonat mit Freiburg-Trainer Christian Streich. „Wir waren uns dann auch einig, dass es Sinn macht, dass er bei uns ist.“

„Qual der Wahl nicht mehr da“
Im Sturmzentrum wollen die Österreicher auch bei der EM auf Lienharts Klubkollegen Michael Gregoritsch vertrauen. „Natürlich müssen wir hoffen, dass Gregerl gesund bleibt – gerade jetzt, wo er mehr gespielt und auch wieder Erfolgserlebnisse gehabt hat“, meinte Rangnick. „Es darf nicht mehr so viel passieren ganz vorne und im zentralen Abwehrbereich. Auch da ist die Qual der Wahl nicht mehr da.“

Ausfälle von Spielern der Qualität von Alaba und Arnautovic spüre man. „Für diesen Lehrgang ist es noch zu verschmerzen. Bis zur EURO hoffen wir dann schon, dass alle wieder fit sind“, erklärte Rangnick. Auch Sturm-Graz-Angreifer Manprit Sarkaria hat er nach seinem vergangene Woche erlittenen Knöchelbruch noch nicht ganz abgeschrieben. „Das wird aber ein Wettlauf gegen die Zeit.“

Alaba-Update
Das gilt auch für Alaba, der nach seinem Kreuzbandriss derzeit seine Reha in Madrid absolviert, immer wieder aber auch zu seinem Operateur nach Innsbruck reist, um den Heilungsverlauf neu zu bewerten. Vor dem Türkei-Länderspiel soll der Real-Madrid-Star laut Rangnick auch zum ÖFB-Team stoßen und das Spiel auf der Tribüne verfolgen. „Wenn alles normal läuft, kommt er in den drei Tagen zu uns nach Wien.“

Während Wolfsburgs Patrick Wimmer nach seiner Syndesmosebandriss im Sprunggelenk wieder zur Verfügung steht, setzte Rangnick neben Dejan Ljubicic auch dessen Köln-Kollegen Florian Kainz nur auf die Abrufliste. Mit beiden hat der Teamchef am Montag telefoniert. Bis zur endgültigen Bekanntgabe des EM-Kaders habe jeder noch die Chance, sich zu empfehlen, so die Botschaft. Rangnick: „Bis zum 7. Juni steht für jeden die Tür offen.“

Kader ohne Grüll, Burgstaller und Hedl
Geschmälert haben ihre eigenen Chancen Marco Grüll, Guido Burgstaller und Niklas Hedl. Rangnick verzichtete in seinem ersten Kader des Jahres auf das Trio–laut eigenen Angaben auch aufgrund der verbalen Ausfälle, in die die Rapidler nach dem Wiener Derby vor eineinhalb Wochen involviert waren. Eine Rückkehr ins ÖFB-Aufgebot zu einem späteren Zeitpunkt schloss Rangnick nicht aus. Der Deutsche forderte dafür aber auch eine ernsthafte Aufarbeitung der Vorfälle. „Eine Entschuldigung als Lippenbekenntnis ist keine Entschuldigung.“

Hier der komplette ÖFB-Kader:

Tor: Tobias Lawal (LASK, 0 Länderspiele), Patrick Pentz (Bröndby IF/DEN, 4), Alexander Schlager (Red Bull Salzburg, 15)

Abwehr: Flavius Daniliuc (Red Bull Salzburg, 1/0), Kevin Danso (RC Lens/FRA, 16/0), Stefan Lainer (Borussia Mönchengladbach/GER, 38/2), Philipp Lienhart (SC Freiburg/GER, 19/1), Phillipp Mwene (FSV Mainz/GER, 9/0), Stefan Posch (FC Bologna/ITA, 28/1), Leopold Querfeld (SK Rapid, 0), Maximilian Wöber (Borussia Mönchengladbach/GER, 21/0)

Mittelfeld: Christoph Baumgartner (RB Leipzig/GER, 34/11), Muhammed Cham (Clermont Foot/FRA, 2/0), Florian Grillitsch (1899 Hoffenheim/GER, 40/1), Konrad Laimer (Bayern München/GER, 32/4), Christoph Lang (SK Rapid, 0), Alexander Prass (Sturm Graz, 3/0), Marcel Sabitzer (Borussia Dortmund/GER, 77/17), Xaver Schlager (RB Leipzig/GER, 40/3), Romano Schmid (Werder Bremen/GER, 7/0), Matthias Seidl (SK Rapid, 3/0), Nicolas Seiwald (RB Leipzig/GER, 20/0), Patrick Wimmer (VfL Wolfsburg/GER, 8/0)

Angriff: Maximilian Entrup (TSV Hartberg, 1/0), Michael Gregoritsch (SC Freiburg/GER, 51/12), Andreas Weimann (West Bromwich Albion/ENG, 21/1)

Auf Abruf: Cican Stankovic (AEK Athen, 4), Dejan Stojanovic (SCR Altach, 0), David Affengruber (SK Sturm Graz, 0), Thierno Ballo (Wolfsberger AC, 0), Andreas Gruber (FK Austria Wien, 0), Florian Kainz (1. FC Köln, 27/1), Dejan Ljubicic (1. FC Köln, 9/1), Thomas Murg (PAOK Saloniki, 0), Nikolas Sattlberger (SK Rapid, 0), Kevin Stöger (VfL Bochum, 0), Junior Adamu (SC Freiburg, 6/0), Ercan Kara (Samsunspor, 7/0)

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