ÖVP im Abseits

Salzburg: Der linke Knalleffekt im Superwahljahr

Politik
10.03.2024 21:15

Wird die Mozartstadt in Zukunft wieder sozialdemokratisch oder „danklrot“ regiert? Mit der SPÖ und der KPÖ schafften es die beiden Parteien links der Mitte in die Stichwahl am 24. März. Die ÖVP steht dagegen nach einer herben Schlappe in der Stadt Salzburg im Abseits. 

Das Superwahljahr startete in Salzburg - und zumindest in der Hauptstadt - mit einem echten Knalleffekt. Der Kommunist Kay-Michael Dankl fuhr mehr als nur einen Achtungserfolg ein und schaffte es bei der Bürgermeisterwahl mit 28 Prozent in die Stichwahl. Dort muss er sich übernächsten Sonntag mit SPÖ-Kandidat Bernhard Auinger duellieren, der mit 29,37 Prozent vorne lag.

SPÖ in der Stadt Salzburg auf Platz eins
Das endgültige Ergebnis der Gemeinderatswahl in der Stadt Salzburg: Die SPÖ (25,59 Prozent) erhielt elf Mandate, die KPÖ (23,12 Prozent) zehn, die Grünen (12,72 Prozent) fünf, die FPÖ (10,77 Prozent) vier und die NEOS (3,50 Prozent) sowie die Liste SALZ (2,72 Prozent) jeweils ein Mandat. 

Der spannende Wahlsonntag zum Nachlesen.

Schwarzer Abend für ÖVP in Salzburg-Stadt, aber landesweit auf Platz 1
Ein schwarzer Abend war es für die ÖVP. Bei der Wahl im Jahr 2019 profitierte man noch vom türkisen Höhenflug unter dem damaligen Kanzler Sebastian Kurz. Nun verlor man den begehrten Bürgermeistersessel gleich wieder, blieb zumindest teilweise aber die „Kraft am Land“. So konnte sich die ÖVP etwa in Radstadt und Kuchl als Bürgermeisterpartei behaupten.

SPÖ-Chef Babler weilte in Hamburg
Die SPÖ reüssierte indes nicht nur in der Mozartstadt, sondern trumpfte auch in anderen Städten, wie Hallein und Zell am See, auf. All das ohne das Zutun des SPÖ-Chefs Andreas Babler, der in Hamburg weilte, am Samstag beim SPD-Parteitag sprach, und am Sonntag dort noch ein Fußballspiel besuchte.

Zur Stichwahl will er aber kommen. Und der Ausgang dieses rot-roten Bürgermeisterduells ist völlig offen, wie Polit-Professor Peter Filzmaier zu bedenken gibt.

Erinnerungen an die Präsidentschaftswahl 
„Das ist eine neue Wahl. Ich erinnere an die Präsidentschaftswahl 2016. Da war Norbert Hofer von der FPÖ im ersten Gang 14 Prozent vorne, gewonnen hat aber Alexander Van der Bellen. Beim zweiten Durchgang gehen nicht die gleichen Wähler hin, und es bleiben nicht die gleichen von der Wahl fern. Viele müssen eine zweite Wahl treffen, weil ihre erste nicht mehr im Rennen ist.“

Somit sei keine Prognose möglich und die Wahl offen. Schlüsse auf die Bundespolitik seien ebenso nicht zu ziehen. Die Wähler der Stadt machen 1,7 Prozent - jene aus dem Bundesland sieben Prozent - aller Wähler in Österreich aus.

„Für die KPÖ steht es Spitz auf Knopf“
Die Ergebnisse wirken laut Filzmaier „höchstens parteiintern motivierend“. Für die KPÖ stehe es „Spitz auf Knopf“. „Die Kommunisten haben seit 2003 in Graz Ergebnisse über 20 Prozent, es aber nie in den Nationalrat geschafft. Sie haben bundesweit kein Zugpferd.“

Theoretisch könnte die KPÖ auf den Einzug über ein Grundmandat in Graz oder Salzburg hoffen. Aber hier zähle nicht nur die Stadt, sondern auch das Umland–was es eben aber schwierig macht.

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