Spaß oder Straftat?

Polizei ermittelt nach Schüssen gegen Böhmermann

Society International
08.03.2024 14:38

Die Kölner Polizei ermittelt nach einem Gewehreinsatz in der ZDF-Show „ZDF Magazin Royale“ von Jan Böhmermann. In der am 1. März ausgestrahlten Sendung hatte Böhmermann den „Jagd-Adel“ ins Visier genommen und dabei mit einem Gewehr (inklusive Zielfernrohr) hantiert.

Böhmermann knickte während der Sendung mehrfach den Lauf des Gewehrs ab, wodurch Luft komprimiert und ein Projektil abgeschossen werden kann. Er drückte auch ab und im TV waren Schüsse mit Mündungsfeuer zu sehen.

Verstoß gegen Waffengesetz?
Die Polizei Köln prüft nun, ob durch die Verwendung der Waffe ein Verstoß gegen das Waffengesetz oder andere Vorschriften vorliegt. Es wird ermittelt, um welche Waffe es sich gehandelt und ob Böhmermann eine Genehmigung zum Führen des Gewehrs besessen hat.

Jagende Adelige „Sozialschmarotzer“
Böhmermann trug in der Sendung einen Jägerhut und sprach mehr als 20 Minuten über das Thema Jagd. Er sagte unter anderem: „Wir gehen heute auf die Jagd im ,ZDF Magazin Royale‘“ und „Halali, Halalo! Und ja, ich bin Jäger. Aus Liebe zur Natur ...“

Der Moderator nahm auch jagende Adelige aufs Korn, unter anderem Alexander Prinz zu Schaumburg-Lippe und Prinz Harry. Er bezeichnete sie als „leistungslos zum Wohlstand gekommene Sozialschmarotzer“.

Der Strafrechtsexperte Professor Dr. Bernd Heinrich erklärt, dass für das Führen einer funktionsfähigen Waffe in der Öffentlichkeit ein Waffenschein benötigt wird. Ob das TV-Studio als „befriedetes Besitztum“ angesehen werden kann, ist unklar.

Beim Verstoß gegen das Waffengesetz drohen Geldstrafen oder Haftstrafen bis zu drei Jahren.

Empörung bei AfD und FPÖ
Erst im Februar hatte Böhmermann den Ärger der FPÖ auf sich gezogen. Der deutsche Satiriker hatte die Partei wie auch die AfD in seinem „ZDF Magazin Royale“  thematisiert und ging dabei nicht glimpflich vor. Empört zeigte sich die FPÖ speziell über die ganz am Schluss getroffene Bemerkung Böhmermanns: „Bitte nicht vergessen, nicht immer die Nazikeule rausholen, sondern vielleicht einfach mal ein paar Nazis keulen.“

„Das ist ein unverhohlener Tötungsaufruf gegen Politiker, Funktionäre und Wähler von FPÖ und AfD, die Böhmermann zuvor in seiner Hass-Sendung komplett geschichtsvergessen als ,Nazis‘ dargestellt hat“, meinte FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker in einer Aussendung. Keulen bedeute das vorsorgliche Töten von Tieren, um die Ausbreitung von Seuchen zu verhindern.

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(Bild: kmm)



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