Vor Nationalratswahl

NÖ: Minister-Duell um Landesliste ist entschieden

Niederösterreich
06.03.2024 15:05

Der eine ist schwarz, kernig und stammt aus der Ära Pröll - die andere auch. Mit Innenminister Gerhard Karner und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner hat die ÖVP Niederösterreich zwei politische Schwergewichte, die sie auf den ersten Listenplatz für die Nationalratswahl setzen können. Jetzt musste sich die mächtigste Landesorganisation aber doch entscheiden.

Nach einer niederösterreichischen Handschrift braucht man in der Bundesregierung nicht lange suchen. Das fängt bei Kanzler Karl Nehammer, der bekanntlich in der St. Pöltner Ferstlergasse politisch sozialisiert wurde, an und endet bei Bernhard Ebner, der nach der Wahlniederlage im weiten Land nun den Wahlkampf für die Bundes-ÖVP managen soll.

Dazwischen rangiert Langzeit-Landesvize Wolfgang Sobotka, der sich mit seiner anhaltenden Anti-Charme-Offensive um goldene Flügel und in diversen U-Ausschüssen selber ins Aus gespielt hat. Wen wird die mächtigste Landesorganisation der Türkisen, die nach eigenen Angaben ja nie Schwarz, sondern stets Blau-gelb war, also im heurigen Herbst ins Rennen um den Nationalrat schicken?

Tanner preschte vor, Karner holte auf
Mit zwei Ministern ist die Regierungsbank im Parlament ja gut bestückt: Wie berichtet, rechnete die „Krone“ zuletzt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner die besseren Karten aus. Zu groß sei die Schuld des ÖAAB beim Bauernbund dafür, dass Johanna Mikl-Leitner nach dem historisch schlechtesten Ergebnis für die ÖVP Niederösterreich Landeshauptfrau bleiben durfte, hörte man hinter den Polit-Kulissen. Und ebenfalls, dass Innenminister Gerhard Karner zuletzt im internen Ranking wieder deutlich aufgeholt hatte.

„Niederösterreich-Partei“ tagte in Wien
Am Mittwoch tagte nun der Landesparteivorstand, für die Minister praktischerweise gleich im Wiener Palais Niederösterreich. Dort traten die beiden im Anschluss gemeinsam vor die Kameras. Sukus der betonten Einigkeit: Man werde mit „einer Doppelspitze für unser Land“ in die Nationalratswahl gehen. Weil Papier aber gegen seinen Ruf gar nicht geduldig ist, darf auf dem Stimmzettel trotzdem nur ein Name an erster Stelle stehen. Und das ist der von Gerhard Karner.

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Es ist mir eine Ehre und eine große Verantwortung, für die niederösterreichische Volkspartei in diese Wahl zu gehen. Und gemeinsam mit Klaudia Tanner für Karl Nehammer und unser Österreich zu kämpfen.

(Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)

Innenminister Gerhard Karner

„So funktioniert das Alphabet“
Der Vorstellung war reichlich gegenseitiges Lob vorangegangen. Karner lobte die Zusammenarbeit der Polizei mit dem Bundesheer, Tanner sprach von Karl Nehammers Zielen für Österreich - Leistung, Familie und Sicherheit. Bei letzterem hätte Niederösterreich zwei absolute Spezialisten auf der Regierungsbank sitzen, sagt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Daher sei es auch ihr Wunsch gewesen, dass beide Minister in einer Doppelspitze die Wahlliste anführen. Eine Nominierung, die vom Landesparteivorstand auch einstimmig angenommen wurde.

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So wie Polizisten und Soldaten in unserem Land gemeinsam für die Sicherheit sorgen, so werde auch ich Seite an Seite und Schulter an Schulter mit Gerhard Karner für eine bessere Zukunft kämpfen.

(Bild: krone.tv)

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner

Bis zur Nennung der Namen machte es die ÖVP-Spitze spannend. Erst im letzten Satz von Landesgeschäftsführer Matthias Zauner fiel der Verweis, dass die Reihung auf dem Stimmzettel in alphabetischer Reihenfolge geschieht. Womit Gerhard Karner zum Zug komme, wie Zauner auf Nachfrage bestätigte: „So funktioniert das Alphabet.“

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