Duell der Torjäger

50-Millionen-Aktie trifft auf Sturms „Eisbrecher“

Lilles 50-Millionen-Euro-Stürmer Jonathan David (l.) setzt zur Jagd auf Sturm an.

(Bild: AFP or licensors)

Gebannt werden die Augen der Fans beim Conference-League-Achtelfinal-Hit Sturm-Lille am Donnerstag (18.45) auf der Nummer neun der Franzosen ruhen. Denn Jonathan David, der mit 50 Millionen Euro einen Transferwert wie der gesamte Sturm-Kader aufweist, ist die personifizierte Torgefahr. Die Blackies aber setzen auf Mika Biereth, den „Eisbrecher“ aus London.

„Der ist so viel wert wie unser ganzer Kader“, ist Sturms ÖFB-Teamstürmer Manny Sarkaria schon auf Jonathan David, der 2021 in der Champions League auch Salzburg beim 1:0 in Lille ausgeknipst hatte, gespannt. Und in der Tat wirkt die „Visitenkarte“ des 24-jährigen Kanadiers gespenstisch: Der in New York geborene pfeilschnelle Stürmer, der Kanada (26 Länderspieltore!) zur letzten WM geschossen hatte, hat in der Ligue 1 seit seinem 27-Millionen-€-Transfer aus Gent 2020 in 169 Spielen 75-mal getroffen. Damit ist er die Nummer zwei der „Allzeit-Schützenliste“ von Lille. Nur sieben Treffer fehlen ihm auf Leader Andre Strappe.

(Bild: Krone KREATIV, stock.adobe.com, SK Graz, AFP/Francois Nascimbeni)

Im Herbst hatte der Bomber, der letzte Saison 15 Treffer in der Liga verbuchte, einen harten Start. Nach nur zwei Torerfolgen verlor er sogar den Stammplatz. Doch im Frühjahr stieg er wie Phönix aus der Asche. Zehn seiner zwölf Liga-Tore machte er in den letzten zwölf Partien – gesamt hält er bei 17 Pflichtspieltoren. Nur Kylian Mbappe (32) traf in Frankreich öfter.

Da sein Vertrag 2025 endet, ist ein Abgang in diesem Sommer Thema –Chelsea, Napoli und AC Milan waren schon höchst interessiert. Lille will allerdings 60 Millionen haben.

Mika Biereth (l.) brennt auf Tore - weil ihn Arsenal und Dänemarks Team genau beobachten.

(Bild: Marlene Borkenstein)

Quasi als Antwort auf David setzt Sturm auf Tore von Winterzugang Mika Biereth. Der 19-jährige Leihstürmer von Arsenal hat in sieben Spielen fünfmal eingenetzt – viermal war er mit der 1:0-Führung der „Eisbrecher“. „Ich hab mich in Graz, glaub ich, ganz gut eingeführt“, ist der dänische U21-Teamstürmer happy, „ich hoffe, es geht so weiter!“

Für seine „Eisbrecher“-Funktion gibt er das Lob an die Kollegen weiter: „Sie geben mir den Ball in gefährlichen Situationen und mein Job ist es zu scoren. Ich hoffe, das hält an!“ Lille? „Es wird ein hartes Spiel gegen einen großen Gegner, der in Frankreich gute Figur macht. Die haben tolle Spieler wie Angel Gomes, der auch aus England kommt. Auch Jonathan David ist ein großartiger Stürmer. Ich freu mich schon, mich mit ihm zu vergleichen. Ich hoffe, er trifft nicht, und ich schon.“

Tore auf internationalem Niveau könnten Werbung sein: „Fürs dänische U21-Team bin ich eingeplant und ich hoffe, dass ich dort treffe und dass es dann Richtung A-Team geht.“

Arsenal ist jedenfalls sehr interessiert an der Entwicklung seines Diamanten: „Fast jeden Tag gibt’s Meldungen von Trainern, Betreuern, Analysten, Psychologen oder Ernährungsberatern. Die sagen mir, ich soll so weiter machen. Und im Sommer schauen wir dann, was passiert.“

Von Bayern-Star Jamal Musiala wird’s keine Tipps geben: „Er ist mein bester Freund, seit wir zehn Jahre alt sind, und wir sprechen täglich miteinander. Aber wir reden nie über Fußball.“