Alleine wohnen, ist nicht jedermanns Sache. In der Seestadt gibt es eine ganz besondere Wohnform für Junggebliebene.
Wenn man Single oder der Lebensgefährte verstorben ist, wohnt man in der Regel alleine. Doch das schätzt nicht jeder, viele Menschen fühlen sich folglich einsam. Hier setzt das Caritas-Projekt „WG Melange“ an. Das Konzept beruht darauf, dass Menschen, die sich im dritten Lebensabschnitt befinden, mit Gleichgesinnten zusammenwohnen. Vor zwei Jahren hat in der Seestadt die erste und bislang einzige WG aufgemacht.
Die „Krone“ hat die Bewohner besucht. Willi und Amparo wohnen mit noch einer Mitbewohnerin in einer großen, lichtdurchfluteten Wohnung. Jeder hat sein Appartement. Manche Wohnungen sind kleiner, manche größer. „Ich habe mir die größte Wohnung genommen. Hier habe ich alles, was ich brauche“, sagt der rüstige 82-Jährige. Rund 1000 Euro zahlt er für 47 Quadratmeter im Monat. Das klingt zunächst viel, was aber noch dazu kommt, sind 140 Quadratmeter Gemeinschaftsfläche.
Dazu zählt ein großer Aufenthaltsraum und ein Dachgarten. „Die räumliche Aufteilung dient dazu, dass wenn man Gesellschaft will, jemand da ist, wenn man hingegen seine Ruhe haben will, man sich in die eigenen vier Wände zurückziehen kann“, erzählt Projektleiterin Anna Winklehner.
Persönliches Kennenlernen am 5. März um 16 Uhr, Adresse: Barbara-Prammer-Allee 9/ Top 32, 1220 Wien, Anmeldung unter anna.winklehner@caritas-wien.at oder 0676-639 26 07.
„Habe mich nach Gesellschaft gesehnt“
„Ich habe weniger Zeit als mein Mitbewohner Willi, weil ich noch arbeite, aber ich treffe mich gerne auf einen Tee mit ihm und nehme am Wochenende an den Ausflügen teil“, sagt Amparo. Sie ist vor einem Jahr von Peru nach Österreich gekommen. Als sie von der Wohngemeinschaft gehört hatte, war sie gleich angetan. „Ich bin alleine gekommen und habe mich nach Gesellschaft gesehnt“, so die 55-Jährige. Willi wiederum wollte nach dem Tod seiner Frau nicht alleine leben. Der gebürtige Floridsdorfer ist mit seiner jetzigen Wohnsituation sehr zufrieden. „In der Seestadt gibt es alles und in 20 Minuten ist man mit der U-Bahn in der Stadt“, so der Pensionist.
Wir würden uns freuen, wenn noch ein paar Bewohner dazu kommen. Ab 55 Jahren ist jeder bei uns willkommen.

Anna Winklehner, Projektleiterin
Bild: Zwevo
Willi und Amparo würden etwas mehr Gesellschaft aber sehr begrüßen. Zurzeit stehen noch fünf der insgesamt acht Appartements leer. Voraussetzung für die Bewohner der WG Melange ist, dass sie 55 Jahre und älter sind und keinen Pflegebedarf haben. Wer jetzt neugierig geworden ist, sollte am Dienstag um 16 Uhr in der WG zum persönlichen Infotreffen vorbeischauen.
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