Rund 72.000 Euro verdiente eine illegale Konditorin in Oberösterreich durch den Verkauf von Motivtorten, parallel dazu kassierte sie seit Anfang 2022 Arbeitslosengeld und Notstandshilfe - der von der Finanzpolizei aufgedeckte Fall lässt die Wogen hochgehen. Pfuscher werden nun schärfer ins Visier genommen, sagt Bundesinnungsmeister Leo Jindrak.
Auf Social Media hatte sie Torten zum Stückpreis von 90 Euro angeboten, die mittels Direktnachricht bei ihr bestellt werden konnten - mit dieser Masche soll eine Österreicherin rund 72.000 Euro schwarz verdient haben, zugleich kassierte sie aber Arbeitslosengeld und Notstandshilfe.
Die Finanzpolizei kam der 31-Jährigen auf die Schliche, das AMS OÖ fordert Geld zurück, wegen Betrugs wurde sie bei der Staatsanwaltschaft angezeigt, beim Finanzamt wegen Abgabenhinterziehung.
Solche Fälle sind keine Kavaliersdelikte und Schaden den Prinzipien der fairen Wirtschaft und der solidarischen Gesellschaft.
Finanzminister Magnus Brunner
Der am vergangenen Sonntag bekannt gewordene Fall aus Oberösterreich ist auch Thema beim internationalen Konditorenwettbewerb, der am 29. Februar in Linz zu Ende geht. „Dass hier welche ins Handwerk reinpfuschen und sich dabei auch an keine Spielregeln halten - das geht einfach nicht“, sagt Leo Jindrak, Bundesinnungsmeister der Lebensmittelgewerbe und der Konditoren Österreichs.
Motivtorten werden gerne im Pfusch gemacht
Der Pfusch bei Motivtorten hat in den letzten Jahren enorm zugenommen, bestätigt er. „Wir werden hier noch mehr darauf achten, wer hier illegal am Werk ist“, betont Jindrak, „denn das ist eine Schweinerei für alle, die eine Ausbildung haben und sich an alle Richtlinien halten“.
Wirtschaftskammer alarmiert
Die Wirtschaftskammer ist alarmiert, will die Mitglieder, die ein Gewerbe angemeldet haben, schützen. Der Konditormeister aus Linz kündigt an: „Wir werden ein schärferes Programm fahren.“
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