Nach Femiziden

Raab warnt vor „politischem Aktionismus“

Politik
27.02.2024 13:05

Nach einer Reihe an Femiziden - seit Freitag wurden fünf Frauen und ein 13-jähriges Mädchen getötet - betonte Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) bei einer Pressekonferenz am Dienstag, dass jeder Mord unterschiedlich sei und es die Hintergründe und Motive aufzuklären gilt. Aus diesem Grund soll diese Woche ein Arbeitsgespräch mit Experten aus den Bereichen Sicherheit, Justiz und Opferschutz abgehalten werden, wo die Fälle analysiert werden sollen.

Bei einem großen Teil der Femizide komme der Täter aus dem familiären Umfeld der Frau, oft liege auch eine Sucht- oder eine psychische Erkrankung vor, so die Ministerin. „Man muss aber auch den überproportional hohen Anteil von Tätern mit Migrationshintergrund ansprechen dürfen.“ Den Fällen der vergangenen Tage solle und werde man sich nun mit „Ruhe und Ernsthaftigkeit“ widmen, Raab mahnte, in der Diskussion nicht „in politischen Aktionismus“ zu verfallen.

In diesem Haus wurden vergangenen Freitag Mutter und Tochter ermodert - das sind nur zwei der fünf Frauenmorde, die sich nur innerhalb eines Tages ereignet hatten. (Bild: klemens groh)
In diesem Haus wurden vergangenen Freitag Mutter und Tochter ermodert - das sind nur zwei der fünf Frauenmorde, die sich nur innerhalb eines Tages ereignet hatten.
Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) (Bild: APA/Eva Manhart)
Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP)

Raab: Man könne „nicht jeden Mordfall verhindern“ 
„In den letzten Tagen wurden sechs Frauen ermordet, das hat uns alle zutiefst erschüttert.“ Man wisse aber, dass „wir nicht jeden Mordfall verhindern werden können, obwohl wir ein gut ausgebautes Gewaltschutzsystem haben“. Die Bundesregierung habe in jedem Bezirk eine Frauenberatungsstelle etabliert, Notunterkünfte ausgebaut und neue Gewaltambulanzen etabliert, zählte die Ministerin einige Beispiele zum Schutz von Frauen vor Gewalt auf. Einige dieser Maßnahmen würden in den kommenden Jahren verstärkt greifen, „hoffen wir, dass wir diesen gemeinsamen Weg auch weitergehen können, denn jeder Mord ist einer zu viel“.

Gewaltschutzzentren seien finanziell gut aufgestellt
Was ihr jedoch in der Debatte fehle, sei, „dass die Frauenorganisationen über Jahre ausgehungert wurden“. Das sei mittlerweile anders: „Wenn sie Gewaltschutzzentren und Frauen- und Mädchenorganisationen fragen, werden sie ihnen sagen, dass sie finanziell gut aufgestellt sind“, ist die Ministerin überzeugt.

Wichtig sei im Kampf gegen Gewalt an Frauen, „dass wir gesamtgesellschaftlich arbeiten“. Innerhalb der Regierung gebe es einen „starken Schulterschluss“, bei dem Gespräch in dieser Woche will man konkret überlegen, „wo wir das Gewaltschutzsystem noch engmaschiger schnüren können“.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt