Das traditionelle Bild des Mannes als Hauptverdiener ist in Oberösterreich nach wie vor weit verbreitet. Trotz Sorgen ist die Zufriedenheit hierzulande höher als im bundesweiten Durchschnitt. Grund dafür: Bessere Bezahlung und viele Jobs. AK OÖ-Präsident Andreas Stangl fordert Verbesserungen und Maßnahmen.
Der Mann bringt das Geld ein, die Frau kümmert sich um den Haushalt und arbeitet maximal Teilzeit: Diese oft als veraltet angesehene Rollenverteilung ist in Oberösterreich nach wie vor gang und gäbe. Während fast 90 Prozent der beschäftigten Männer Vollzeit, also mehr als 36 Stunden pro Woche arbeiten, tun dies nur 44 Prozent der Frauen.
Hauptsorge Teuerung
Die Frauen übernehmen dafür den Löwenanteil der unbezahlten Aufgaben: Haushalt, Kinder und Pflege Angehöriger. „Die größte Sorge für Arbeitnehmer laut Arbeitsklima-Index ist nach wie vor die Teuerung“, betonte AKOÖ-Präsident Andreas Stangl gemeinsam mit Projektleiterin Gabriele Fehringer am Montag auf einem Pressetermin.
Zwei Drittel wünschen sich mehr
Den Befragungen zufolge kommen Beschäftigte im Unterrichtswesen sowie Industrie und Gewerbe am besten mit ihrem Lohn oder Gehalt aus. Im Tourismus, dem Handel und dem Gesundheitswesen hingegen geht es sich bei vielen nur knapp aus.
Diese Trends setzen sich auch nach der Pensionierung fort: Nur 35 Prozent aller heimischen Beschäftigten glauben, von ihrer Pension einmal gut leben zu können. 47 Prozent erwarten, dass sie gerade auskommen werden, 19 Prozent sind gar überzeugt, nicht davon leben zu können.
Bundesweit Spitzenreiter
Trotz alldem ist die Zufriedenheit und der Optimismus bundesweit am höchsten: Heimische Arbeitnehmer waren in den Vorjahren (einzige Ausnahme 2022) konsistent glücklicher als in anderen Bundesländern. Auch im Falle des Job-Verlustes sind Beschäftigte hierzulande optimistischer als anderswo, schnell wieder eine Arbeit zu finden. „Das liegt vor allem an der guten Bezahlung und an Oberösterreichs starker Industrie, die immer nach Arbeitskräften sucht“, so Arbeitsklima-Index-Leiterin Gabriele Fehringer.
Arbeiterkammer-Oberösterreich-Präsident Andreas Stangl erneuert angesichts der vielen Baustellen die Forderungen der AK: Preisdeckel für Energie, Mietpreisbremse, kostenlose ganztägige Kinderbetreuung, leichterer Zugang zu Altersteilzeit und Pension, eine Änderung der Pendlerpauschale und Verbesserungen in den Bereichen Gastronomie und Tourismus.
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