Die meisten heimischen Unternehmen, die bereits vor dem Krieg in der Ukraine tätig waren, sind es auch weiterhin. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt eine Umfrage der Wirtschaftskammer (WKÖ). Als Schwierigkeiten werden Auftragsrückgänge und die Sicherheit der Beschäftigten wahrgenommen.
Die meisten Firmen seien allerdings in der West- und Zentralukraine und daher wenig von direkten Kampfhandlungen betroffen, teilte die WKÖ mit. Stattdessen gebe es aber viele indirekte Auswirkungen wie fehlende Planungssicherheit. An der Umfrage nahmen Vertreterinnen und Vertreter von 34 heimischen Unternehmen teil. Die Mehrheit von ihnen plant, in diesem Jahr in der Ukraine zu bleiben.
Mehr als zwei Drittel der Betriebe (68 Prozent) rechnen auch damit, die Zahl ihrer Beschäftigten halten zu können. Allerdings gaben sie zu bedenken, dass Mitarbeiter in die Armee einberufen werden könnten, was die Abläufe erschwere. Strom- und Internetausfälle als Folge der Raketenangriffe nehmen die Befragten im Vergleich zum Vorjahr weniger herausfordernd wahr. „Offenbar haben die Unternehmen nach zwei Jahren gelernt, mit der schwierigen Situation umzugehen“, sagte Georg Weingartner, Wirtschaftsdelegierter in Kiew.
Beteiligung an Wiederaufbau
Die österreichischen Firmen, die in der Ukraine sind, sehen zudem Möglichkeiten, sich am Wiederaufbau des Landes zu beteiligen. Das kann vor allem im Bau- und Infrastrukturbereich, aber auch im Energiesektor - insbesondere bei erneuerbarer Energie -, im Gesundheitsbereich, bei Nahrungsmitteln oder Dienstleistungen sein. Im vergangenen Jahr betrug das Wirtschaftswachstum im Kriegsland 5,5 Prozent. Die Wachstumsprognose für dieses Jahr liegt bei drei Prozent.
Die Exporte stiegen nach einem Rückgang 2022 ebenfalls wieder. Darunter sind laut Wirtschaftskammer vor allem medizinische und pharmazeutische Produkte sowie Anlagenlieferungen.
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