Neue Studie für OÖ

Sind wir beim Bodenfraß doch besser als gedacht?

Oberösterreich
19.02.2024 11:20

Eine neue Studie stellt Oberösterreich ein überraschend positives Zeugnis aus. Nun sucht Landesrat Markus Achleitner eine bundesweite Allianz und lädt für 29. Februar seine Amtskollegen aus den anderen Bundesländer nach Linz ein.

Oberösterreich hält den traurigen Rekord beim Bodenverbrauch - mit täglich 4,25 verbauten Hektar im Jahr 2022. So lauten die Berechnungen des WWF. Das Land Oberösterreich kommt indes in seiner eigenen Erhebung auf nur 0,8 Hektar Baulandzuwachs durch Umwidmung. Immer wieder würden „Äpfel mit Birnen“ verglichen, erklärt Raumordnungslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) die Differenz.

Um allgemein gültige Zahlen zu haben, hat er das Umweltbundesamt mit einem österreichweit einheitlichen Monitoring beauftragt. Dieses kommt zu einem nicht unbedingt erwartbaren Ergebnis: Bei der Flächeninanspruchnahme am Dauersiedlungsraum ist OÖ mit 15,49 Prozent das drittsparsamste Bundesland. Zum Vergleich: Wien liegt bei 73, Vorarlberg bei 29 Prozent.

Achleitner gegen 2,5 Hektar Limit
Basierend auf diesen Zahlen möchte Achleitner nun wegkommen vom „Polemisieren“, wie er in Richtung der Grünen sagt. Diese beharren, wie berichtet, auf dem im Programm der Bundesregierung festgeschriebenen Limit von täglich 2,5 Hektar Bodenverbrauch. Achleitner hält das für nicht durchführbar: „Häuser, Firmengebäude oder auch Sportstätten müssen nach Bedarf gebaut werden können, sonst ist das schädlich für den Wirtschaftsstandort.“

Konferenz in Linz
Um Maßnahmen festzulegen, wie dennoch möglichst sparsam verbaut werden kann, versammelt der ÖVP-Landesrat nun all seine Amtskollegen um sich: Am 29. Februar findet auf seine Einladung hin eine Konferenz der Raumordnungsreferenten aller Bundesländer in Linz statt. Auch Vertreter von Städte- und Gemeindebund sowie der Bodenmanagement-Experte Arthur Kanonier von der TU Wien werden beim Treffen dabei sein. Ziel sei es, sich auf eine weitere Vorgehensweise in Sachen Bodenverbrauch zu einigen, sagt Achleitner. In welche Richtung das gehen kann? „Die Größe von Bauparzellen beschränken und Leerstände nutzen“, nennt er einmal zwei seiner Vorstellungen.

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