Ärger über EU-Diktat

Bauern quer durch Europa im Kampf gegen Bürokratie

Burgenland
16.02.2024 09:00

Unaufhörlich steigende Energieausgaben und strengere Vorschriften lassen die Bauern auf die Barrikaden steigen. Die Demos halten bereits seit Wochen an. 

Flammendes Chaos vor dem EU-Parlament: So etwas hat Europa-Abgeordneter Christian Sagartz bei seiner Arbeit in Brüssel noch nie erlebt. Was als ohrenbetäubendes Hupkonzert begann, schlug rasch in einen heftigen Protest tausender belgischer Landwirte um. Erbost zündeten Bauern Heu an, steckten Holzpaletten in Brand. Mit einem abgerissenen Denkmal setzten die Landwirte ein lautes Zeichen gegen die Bürokratie-Misere, die ihre Existenz bedrohe. Auch vor dem Europa-Parlament in Straßburg demonstrierten sie.

Sagartz tritt im Europa-Parlament für eine gezielte Offensive ein, um bürokratische Hürden für Bauern abzubauen. (Bild: Karl Grammer)
Sagartz tritt im Europa-Parlament für eine gezielte Offensive ein, um bürokratische Hürden für Bauern abzubauen.
(Bild: Karl Grammer)

Gefordert wird mehr Wertschätzung für Familie
Die Forderungen sind klar: weniger bürokratische Hürden, mehr Wertschätzung für Familienbetriebe. Die steigenden Energiepreise und strikten EU-Vorschriften setzen den Bauern zu, während Importe aus Drittstaaten nicht den strengen Regeln unterliegen. „Ich verstehe den Unmut, wenngleich ein maßvollerer Umgang bei Kundgebungen erwünscht ist“, kommentiert Sagartz die dramatischen Ereignisse.

Anhaltende Demos seit mehreren Wochen
In ganz Europa halten die Demos seit Wochen an. Die teils unterschiedlichen Anliegen aus Frankreich, Deutschland, Spanien, Italien, Polen und Belgien haben ein gemeinsames Ziel: „Sowohl die nationale als auch die europäische Gesetzgebung soll die Landwirtschaft mehr berücksichtigen.“ Sagartz sieht vor allem die EU-Kommission am Zug. „Auch Burgenlands Bauern stehen vor enormen Herausforderungen. Viele EU-Gesetze zwingen die Landwirte hinter die Schreibtische statt sie auf den Feldern arbeiten zu lassen“, kritisiert der Abgeordnete.

Sagartz: „Das Schlimmste ist abgewendet“
Im Europa-Parlament tritt er für eine Entbürokratisierungs-Offensive ein und fordert mehr Wertschätzung für Familienbetriebe. „Die Lebensmittelproduktion darf nicht durch hochbürokratische Gesetze gefährdet werden. Damit begeben wir uns nur in die Importfalle“, warnt der Europa-Mandatar.

Trotz Unruhen können Sagartz und seine ÖVP-Kollegen auf einen Erfolg verweisen: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat ein umstrittenes Gesetz zurückgezogen. Geplant war ein Fast-Total-Verbot von Pflanzenschutzmitteln in gewissen Gebieten. Das hätte Burgenlands Weinbauern getroffen. Sagartz: „Das Schlimmste ist abgewendet. Nun erwarte ich mir einen praktikablen Vorschlag, der die Lebensmittelproduktion nicht gefährdet.“

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