Motorisch auf Zack

So begeisterst du dein Kind für mehr Bewegung

Leben
15.06.2012 10:43
Kinder werden immer mehr zu Bewegungsmuffeln. Mit fatalen Folgen: mangelhaft ausgeprägte koordinative Fähigkeiten, erhöhtes Verletzungsrisiko und nicht zuletzt die Neigung zu Übergewicht. Wie du dein Kind für mehr Bewegung begeisterst, erfährst du hier.

Immer wieder zeigen Untersuchungen, wie sich Bewegungsmangel in jungen Jahren auf Gesundheit und Wohlbefinden unseres Nachwuchses auswirkt. Kinder, die sich gerne bewegen, sind konzentrierter, haben eine bessere Koordinationsfähigkeit, sind leistungsfähiger und ausgeglichener. Auch wird der Grundstein für die Gesundheit im Erwachsenenleben gelegt. Die Wahrscheinlichkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen nimmt ab, dein Kind fühlt sich wohler und hat auch in seinem Sozialleben weniger Probleme. Und die Anfälligkeit für Suchtverhalten geringer, da das Kind ein höheres Körperbewusstsein entwickelt.

Leider ist es jedoch so, dass Kinder immer bewegungsfauler werden und dadurch in jungen Jahren schon Krankheiten entwickeln, die für Erwachsene fortgeschrittenen Alters typisch sind. Auch Haltungsschäden sind immer häufiger schon bei Kindern zu finden.

Anregung zur Bewegung
Die Eltern haben eine wesentliche Vorbildfunktion für die Bewegungsbereitschaft ihrer Kinder. Verbringst du deine Freizeit zu Hause vor PC und Fernseher, wird es dein Kind dir oft gleich tun. Achte daher darauf, dass dein Kind nach dem Fertigstellen seiner Aufgabe die Möglichkeit hat, nach draußen zu gehen. Begleite es auf den Spielplatz oder unterstütze seinen Wunsch, sich mit Freunden zu treffen.

Von Beginn an
Rege dein Kind zur Bewegung und Beweglichkeit an. Schon mit Babys sollten Gymnastik und gezielte Übungen gemacht werden, die die Beweglichkeit fördern. Das beginnt bei scheinbar kleinen Aktivitäten, wie sich von der Couch richtig in den Stand zu rollen. Oder Stiegen zu steigen. Werden derlei Bewegungsabläufe richtig geübt, sinkt auch das Verletzungsrisiko des Kindes, da es lernt, wie es dabei richtig vorgeht.

Wichtig ist außerdem, das Kind immer wieder auf Oberflächen laufen zu lassen, die nicht glatt und eben sind: Sand, Schotter, Wiesen, Wurzelgeflechte – bergauf und bergab. Auch so lernt es, seine Bewegungen besser zu koordinieren und trainiert Muskeln und stärkt seine Bänder.

Balanceübungen sind für ein Kind ebenfalls sehr wichtig: Gehen auf einem schmalen Streifen, auf einem breiten Ast (natürlich an der Hand, wenn Sturzgefahr besteht), von Stein zu Stein hüpfen. Bei derartigen Übungen lernt dein Kind, je nach Alter und Fortschritt, mehr Sicherheit für seinen Körper und seine Bewegungsmöglichkeiten kennen. So wächst dein Kind sicherer heran und beherrscht seinen Körper besser.

Sportunterricht und Kurse
Auch solltest du dein Kind in der Volksschule dazu anregen, sich einen Sport auszusuchen, der ihm Freude bereitet und mit dem es sich wohlfühlt. Viele Schulen bieten freiwillige Nachmittagskurse an, bei denen dein Kind zumindest einmal pro Woche angeleitet Bewegung machen kann. Ebenso sind Mannschaftssportarten bei vielen Kindern sehr beliebt. Der Zusammenhalt einer Gruppe und gemeinsame Erfolgserlebnisse sind eine gute Basis für das spätere Leben.

Achte jedoch darauf, dein Kind nicht durch falschen Ehrgeiz unter Druck zu setzen. Lobe seine Leistungen, ermutige es bei Fehlschlägen, aber vermittle ihm nicht den Eindruck, dass es dir zuliebe zum Spitzensportler werden muss. Achte jedoch auf Talente deines Kindes und fördere es, wenn es Begeisterung für eine Sportart zeigt.

Bewegung im Alltag
Gib deinem Kind die Möglichkeit, sich in seinem Zimmer zu bewegen. Das kann mit einem PVC- Ball als Sitzmöglichkeit genauso passieren wie mit einem kleinen Indoor-Trampolin – wenn die Nachbarn sich querlegen, dann geht in den Hof oder in den Park. Motiviere dein Kind immer wieder zum Um-die-Wette-Laufen. Oder: Wer schafft mehr? Kniebeugen, kleine Liegestütze oder Situps – lasse dein Kind aber auch gewinnen. Auch eine Springschnur kann reichen, damit dein Kind sich ein bisschen bewegen kann. Integriere die Bewegung in viele Teilbereiche eures Alltags: Stiegensteigen zur Wohnung statt Aufzug. Einkaufen gehen statt mit dem Auto fahren. Bewältigt den Schulweg zu Fuß oder mit dem Rad.

Wochenende im Zeichen der Bewegung
Kommt die Bewegung unter der Woche zu kurz, dann achte darauf, zumindest an einem Tag am Wochenende mit deinem Kind aktiv zu sein: Geht Rad fahren, schwimmen oder wandern. Gerade Schwimmen ist für schwerfällige Kinder gut geeignet, um Bewegung zu machen, ohne dass dein Kind es mitbekommt. Denn im Wasser verspürt dein Kind kaum Widerstand, seine Gelenke werden geschont, aber seine Muskeln trainiert. In jedem Fall verbringt ihr Qualitätszeit miteinander und du tust deinem Kind etwas Gutes. Keinesfalls solltest du jedoch dein Kind zu Bewegung verlocken, indem du es mit Fernsehen oder Computerzeit belohnst. Dadurch wird Bewegung abgewertet und Faulsein als gut und erstrebenswert aufgewertet.

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(Bild: kmm)



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