"Grundsätzlich ist es natürlich ein Unterschied, ob man so etwas bei Mitspielern macht oder bei staatstragenden Persönlichkeiten", meinte Koller, der sichtlich bemüht war, dem Thema keine allzu große Bedeutung beizumessen.
"Da muss man schon überlegen"
Dass Dragovic erst am Samstag in das Teamcamp in Seefeld einrückt, habe aber mit dieser Aktion nichts zu tun. "Das war schon vorher abgesprochen, weil er am Mittwoch noch einen Termin hatte", bestätigte Koller. Grundsätzlich müsse man sich aber schon überlegen, ob man sich einen derartigen Scherz mit einem Staatsoberhaupt erlaubt: "Denn wo Kahle sind, handelt es sich meistens um Politiker in hohen Positionen."
Dragovic hatte nach dem Double-Gewinn seines Vereins FC Basel die Glatze von Bundesrat Ueli Maurer dreimal getätschelt. Nach großer Aufregung legte der 21-Jährige am Mittwoch bei der Meisterfeier vor den Fans nach und sagte, ihm habe diese Aktion Spaß gemacht und "euch hat es auch gefallen. Jetzt entschuldige ich mich halt, weil ich es für den Verein tun muss". Die neuerliche Aufregung war programmiert. Dragovic wurde von seinem Klub zurück nach Bern beordert, um sich beim Bundesrat offiziell und persönlich zu entschuldigen.
Koller will den großen medialen Aufruhr danach gar nicht mitbekommen haben, meint zu Dragos "Entschuldigung" nur: "Wenn er die Aussage tatsächlich getätigt hat, dann war es etwas unglücklich."
Taktik-Arbeit mit dem Team steht im Vordergrund
Koller konzentrierte sich jedenfalls voll und ganz auf das Trainingscamp. Nach den ersten Trainingseinheiten bestätigte er, dass alle Spieler hochmotiviert seien. "Ich hoffe, wir können dieses hohe Niveau halten." In den zwölf Tagen werde viel im taktischen Bereich gearbeitet, besonderes Augenmerk werde auf das Defensivverhalten gelegt, individuell und in der Gruppe. "In den beiden Testspielen werden wir sehen, wie weit wir sind, ob wir das eine oder andere schon umsetzen können", betonte der Teamchef.
Dass er nun fast zwei Wochen mit der Mannschaft arbeiten könne, sieht Koller als einen Luxus an. "Es ist ein gutes Gefühl, mit den Spielern am Platz zu arbeiten", meinte Koller.
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