„Nacht der Repression“

Pyro-Chaos in Berlin: Mehr als 100 Festnahmen

Ausland
31.12.2023 23:55

Alle Jahre wieder? Trotz erhöhter Sicherheitsmaßnahmen ist es in Berlin wieder zu Ausschreitungen gekommen. Am Alexanderplatz lieferten sich etwa 500 Personen eine Böllerschlacht. Eine Kugelbombe zerstörte sogar ein Einsatzfahrzeug.

Am Neptunbrunnen beim Alexanderplatz bewarfen sich circa 500 Personen gegenseitig mit Pyro, erklärte die Berliner Polizei am Sonntagabend. Der Alexanderplatz war zuvor zur Verbotszone für Böller und anderes Feuerwerk erklärt worden.

Polizisten wurden angegriffen
„Unsere Kollegen haben die Gruppe auseinander getrieben und nach Feuerwerk kontrolliert. Aus einer circa 200-köpfigen Gruppe, die sich an den Rathauspassagen aufhielt, wurden unsere Einsatzkräfte mit Pyro beschossen“, heißt es in einer Mitteilung.

Die Berliner Polizei hat bereits mehr als 100 Menschen im ganzen Stadtgebiet wegen gefährlicher Böllerei und anderen Verstößen vorläufig festgenommen. Das Geschehen sei bisher normal für eine Silvesternacht in Berlin.

Ein Mann in Neukölln schoss beispielsweise mit einer Schreckschusswaffe herum. Bei seiner Festnahme leistete er „heftigen Widerstand“. Neben der Waffe wurden ein Messer und Drogen gefunden.

In selben Stadtteil wurde zudem eine Kugelbombe auf ein Einsatzfahrzeug gefeuert. Es wurde so stark beschädigt, dass es aus dem Einsatz genommen werden musste. 

Tausende Polizisten im Einsatz
Nach den wilden Ausschreitungen im vergangenen Jahr wurden die Sicherheitsmaßnahmen in der Stadt deutlich erhöht. Etwa 3500 Polizisten kontrollierten die Böller-Verbotszonen, mehr als 1000 Beamte waren in Streifenwagen und Polizeiwachen im Einsatz.

Am Eingang zur berüchtigten Sonnenallee wird streng kontrolliert.
Am Eingang zur berüchtigten Sonnenallee wird streng kontrolliert.(Bild: Sebastian Gollnow /dpa)

500 Kräfte der Bundespolizei überwachten die Bahnhöfe. Sie sollten auch Feuerwehrleute und Rettungskräfte schützen, die vor einem Jahr in der Silvesternacht massiv angegriffen wurden.

„Nacht der Repression“
Berlins Bürgermeister Kai Wenger (CDU) kündigte am Sonntag ein hartes Durchgreifen an. „Jeder muss spüren, dass in Berlin - auch zu Silvester - der Rechtsstaat gilt.“

Silvester sei die Nacht Repression, „wo der Rechtsstaat sich versuchen wird, durchzusetzen“, sagte der CDU-Politiker bei einem Besuch einer Polizeiwache auf der Neuköllner Sonnenallee.

Zehntausende Menschen feierten dennoch bei der traditionellen Silvester-Party am Brandenburger Tor in Berlin trotz vereinzelter Schauer und hoher Sicherheitsvorkehrungen. Nach Angaben der Veranstalter wurden bis zum frühen Sonntagabend 45.000 Tickets verkauft, die Party war für bis zu 65.000 Menschen ausgelegt.

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