Die ehemalige Vorsitzende der AfD Frauke Petry will eine neue Partei gründen, die in Deutschland schon ab 2026 bei den Landtagsanwahlen antreten soll. Die Partei soll ein „anti-etatistisches Angebot“ sein, sagte Petry in einem Interview.
„Vorbereitend dafür haben Mitstreiter und ich vor einigen Monaten den Verein „Team Freiheit“ gegründet“, sagte die einstige Mitgründerin der AfD im Welt-Interview. Den Namen der Partei wolle sie noch nicht verraten, die inhaltliche Ausrichtung stehe aber bereits fest, erklärte Petry dem Blatt.
Neue Partei soll „positiver Gegenentwurf“ sein
„Die Lücke im Parteiensystem klafft eben nicht zwischen CDU und AfD, sondern in der Leerstelle eines anti-etatistischen, freiheitlichen Angebots“, sagte die 49-Jährige. Das Programm der neuen Partei werde „eine Erneuerung der kulturellen Westbindung und ein anti-etatistisches Angebot als positiver Gegenentwurf zur bisherigen Parteienlandschaft sein“.
Die Staatsquote – also das Verhältnis der Staatsausgaben zum Bruttoinlandsprodukt – müsse binnen fünf Jahren von knapp 50 auf 25 Prozent gesenkt werden, sagte Petry. Eine Partei, die dieses Ziel habe „und Meinungsfreiheit durchsetzen“ wolle, gebe es nicht.
Vergangenheit in AfD und Blauer Partei
Die Chemikerin hatte die AfD einst zusammen mit Bernd Lucke und anderen Mitstreitern gegründet, nach innerparteilichen Reibereien aber kurz nach der Bundestagswahl 2017 verlassen. Ihren Abgang begründete sie damals mit seit Jahren wachsendem Einfluss der Rechtsaußen-Strömung um den Thüringer AfD-Landeschef Björn Höcke.
Dem Deutschen Bundestag gehörte Petry danach bis 2021 als fraktionslose Abgeordnete an, wobei sie zwischenzeitlich noch die Blaue Partei gründete – die nach krachenden Wahlschlappen in Sachsen und Thüringen allerdings schon Ende 2019 wieder ihre Auflösung bekanntgab.
Will Parteilose ansprechen
Nun hofft sie auf einen erfolgreicheren Neuanfang. „Wir werden zu den Landtagswahlen im nächsten Jahr antreten, zuerst in Baden-Württemberg“, kündigte Petry an. „Mit der Besonderheit, dass wir parteilose Bürger und Unternehmer mit Lebens- und Berufserfahrung als Kandidaten gewinnen wollen. Sie sollen dafür nicht Mitglieder der Partei werden.“ Damit würden jene 98 Prozent der Bürger repräsentiert, die selbst keiner Partei angehören.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.