Nach Packerl-Wildwuchs

Das Wiener Marktamt bringt Ordnung ins Paket-Chaos

Wien
18.12.2023 20:51

Für Aufregung sorgte der „Krone“-Bericht über den vor Paketen überquellenden Supermarkt in Hernals. Dieser rief jetzt das Marktamt auf den Plan. Doch das Problem ist noch viel größer. 

Rund um Weihnachten ist das Paketaufkommen in Wien auf dem Höchststand. Für die Paketbranche ist das eine logistische und menschliche Herausforderung.

Wie diese nicht zu bewältigen ist, das zeigt der aktuelle Fall einer Abholstation - die eigentlich ein Supermarkt ist - in Hernals. Hier türmen sich Dutzende Packerln zwischen Lebensmitteln. Eine Kundin brachte es gegenüber der „Krone“ auf den Punkt: „Wenn du Glück hast, findest du irgendwann selbst dein Paket.“

Vielen Kunden suchen ihre Pakete mittlerweile selbst.
Vielen Kunden suchen ihre Pakete mittlerweile selbst.(Bild: Marianne B., Krone KREATIV)
Das rief auch das Marktamt auf den Plan.
Das rief auch das Marktamt auf den Plan.(Bild: Marianne B.,Krone KREATIV)

Marktamt wurde umgehend aktiv
Das ist nicht nur bezüglich Kundenservice bedenklich, sondern auch noch gefährlich. Der „Krone“-Artikel rief daher auch das Marktamt auf den Plan. Die Mitarbeiter rückten Montagvormittag an. Marktamtsdirektor Andreas Kutheil: „Das Marktamt ist die Konsumentenschutzabteilung der Stadt. Daher wird selbstverständlich auch allen Beschwerden nachgegangen. Wenn zum Beispiel Fluchtwege mit Paketen in Supermärkten verstellt werden, stellt dies ein Sicherheitsrisiko dar, gegen das natürlich sofort vorgegangen werden muss.“

Mittlerweile sind die Packerln wieder in dem eigens vorgesehenen Raum verstaut, und Kunden können in Ruhe und sicher ihre Einkäufe erledigen.

Paketflut über Wien
Paketflut über Wien(Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Bis zu 350.000 Packerl pro Tag
Der Fall in Hernals ist aber nur das Symptom eines größeren Problems. Wien leidet unter einer Packerlflut. Kurier-, Express- und Paketdienste haben alle Hände voll zu tun (siehe Grafik). Aktuell werden in Wien von Post und anderen Anbietern bis zu 350.000 Pakete pro Tag zugestellt - Tendenz steigend.

Ganze Branche ist im Wandel
Und das hat negative Auswirkungen auf die Mitarbeiter - zu diesem Schluss kommen die Arbeiterkammer und Forscher der Uni Wien: „Leiharbeit führt vielfach zu unsicherer Beschäftigung, enormem Arbeitsdruck, unbezahlten Überstunden und starken gesundheitlichen Belastungen der Arbeiter. Die Einkommen sind oft niedrig - die Teuerung verschärft die finanzielle Situation.“

Doch auch die Unternehmen stehen vor großen Herausforderungen. Die hohen Spritpreise, Materialengpässe sowie städteplanerische Defizite setzen den Anbietern zu. Tatsächliche Gewinner dieser Entwicklung scheint es nicht zu geben.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Wien Wetter
Kostenlose Spiele
Vorteilswelt