Chaos im Abholshop

„Wenn du Glück hast, findest du selbst dein Paket“

Wien
17.12.2023 06:00

Wer kennt es nicht: Man war (extra) zu Hause oder hat eine Abstellgenehmigung erteilt und dennoch landet das bestellte Paket in irgendeiner Abholstelle. Mühsam macht man sich auf den Weg zum Shop - wo einem statt des heißersehnten Pakets erst einmal absolutes Chaos und lange Wartezeiten erwarten …

„Wenn du Glück hast, findest du selbst dein Paket“, berichtet die Wienerin Marianne B. von ihrer unerfreulichen Erfahrung, die sie kürzlich in einer Paketabholstelle in Hernals gemacht hat. Der Shop - eigentlich ein Supermarkt - wird gleich von mehreren bekannten Zustellfirmen beliefert und quillt derzeit über von Paketen. Die Kartons stapeln sich, im Chaos wurde offensichtlich längst jegliches Sortiersystem verloren.

„Diese Abholstation ist die größte Katastrophe“
„Ich habe dort 40 (!) Minuten gewartet, bis ich an der Reihe war. Es waren fünf Personen vor mir, drei davon sind ohne Paket abgezogen, die anderen mussten selbst suchen gehen“, macht die Wienerin ihrem Ärger in einem Facebook-Posting Luft. Weitere User pflichten ihr bei, so lautet etwa ein Erfahrungsbericht: „Diese Abholstation, denn Geschäft kann man es nicht bezeichnen, ist die größte Katastrophe, die es gibt.“ Eine weitere Kundin wartete eine geschlagene Stunde, bis der Angestellte des Shops das Paket endlich fand.

Neben dem Ärger über die langen Wartezeiten besteht bei einigen Kunden auch die Sorge, dass das eigene Paket gestohlen werden könnte. So liegen die Kartons unübersichtlich im gesamten Geschäft verteilt, teils suchen die Kunden selbst nach ihrem Paket. Von kontrolliertem Abholen kann so längst keine Rede mehr sein.

Zitat Icon

Die Pakete liegen vom Eingang entlang der Kühltruhe und anderen Geräten frei zur Entnahme.

Marianne B.

In Schutz nehmen dennoch einige Kunden die Lieferanten selbst. So lobt auch Marianne B. ihren altbekannten Fahrer: „Er ist enorm nett, er kann nichts für die Situation vor Ort.“ Andere User beteuern jedoch, dass die Fahrer unterschiedlichster Firmen erst gar keinen Zustellversuch unternehmen würden. Beschwerden bei den Unternehmen selbst würden oft im Nichts verhallen: „Anruf bei der Hotline, E-Mail ans Verteilzentrum, keine Reaktion. Denen ist das wurscht, das Geld haben sie schon erhalten“, so ein frustrierter Wiener.

Kritik an Paketbranche
Kritik an den Zuständen in der Paketbranche äußerte am Freitag auch wieder die Gewerkschaft vida. So seien in der Weihnachtszeit bei selbstständigen Paketzustellern sechs Arbeitstage pro Woche mit jeweils 14-Stunden-Tagen an der Tagesordnung. In Wien müssten Zusteller pro Tag teils mindestens 250 Pakete ausfahren. Viele davon landen anstatt bei den Adressaten dann in den Paketshops.

„Weihnachten zu Ostern“
Etwas Verständnis für das Chaos im Shop in Hernals kann in der aufgeheizten Diskussion zumindest eine Userin aufbringen: „Klar, dass die überfordert sind, sie sind weder dafür ausgestattet noch ausgebildet. Weniger bestellen und im Geschäft kaufen, dann muss man sich nicht ärgern und als Bonus dazu müssen nicht die ganzen Geschäfte zusperren und Arbeitsplätze würden dadurch gesichert werden.“ Ein anderer Wiener versucht, die ärgerliche Situation mit Humor zu nehmen: „Da wird Weihnachten zu Ostern.“

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