Angst vor Atomkrieg

Nordkorea testet atomwaffenfähige Rakete

Ausland
18.12.2023 09:15

Nordkorea hat nahe seiner Hauptstadt Pjöngjang eine atomwaffenfähige Rakete von langer Reichweite in Richtung Meer abgefeuert, wie das südkoreanische Militär vermeldet. Unterdessen wirft das Verteidigungsministerium des totalitären Staates „Schurken“ in den USA und Südkorea ein rücksichtsloses militärisches Vorgehen vor.

Der Start der mutmaßlichen Interkontinentalrakete (ICBM) sei Montag früh erfasst worden, teilte der Generalstab in Seoul mit. Japan bestätigte das. Mit einer Reichweite von mehr als 15.000 Kilometern könne sie jeden Ort in Japan oder den USA erreichen, sagte der stellvertretende japanische Verteidigungsminister Shingo Miyake am Montag.

Die Rakete sei rund 73 Minuten in der Luft gewesen. Das Geschoss sei nahe der Hauptstadt Pjöngjang in Richtung Meer vor der Ostküste Nordkoreas abgefeuert worden, ließen südkoreanische Generalstabschefs wissen. Das US-Außenministerium verurteilte den Raketenstart und forderte die Regierung in Pjöngjang auf, zu Diplomatie und Dialog zurückzukehren.

Auch in Tokio ist man äußerst besorgt.
Auch in Tokio ist man äußerst besorgt.(Bild: APA/AFP/Kazuhiro NOGI)

Wirbel um Ankunft von Atom-U-Boot
Erst am späten Sonntagabend hatte Nordkorea den Angaben Südkoreas zufolge eine Kurzstreckenrakete getestet, die nach rund 570 Kilometern vor der Ostküste ins Meer stürzte. Nur wenige Minuten nach dem Start warf das Verteidigungsministerium in Pjöngjang „Schurken“ in den USA und Südkorea ein rücksichtsloses militärisches Vorgehen vor. Die Ankunft des Atom-U-Boots „USS Missouri“ in Südkorea sei der jüngste Akt, der beweise, dass die USA einen Atomkrieg in Erwägung zögen, hieß es in einer von der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA verbreiteten Erklärung des Ministeriums.

UNO-Resolutionen untersagen der selbst ernannten Atommacht den Start oder auch nur Tests von ballistischen Raketen jeder Reichweite. Solche Raketen können - je nach Bauart - auch mit einem Atomsprengkopf ausgerüstet werden.

Sanktionen wegen Aufklärungssatelliten verhängt
Die USA und ihre Partnerländer Südkorea, Japan und Australien hatten Nordkorea zuletzt wegen des Starts eines Aufklärungssatelliten im November mit neuen Sanktionen belegt. Sie warfen Pjöngjang vor, Technologien eingesetzt zu haben, die in direktem Zusammenhang mit seinem Programm für Interkontinentalraketen stehen. Nordkoreas Entwicklung von ICBM, deren Reichweite 5.500 Kilometern überschreiten, ist vor allem gegen die Atommacht USA gerichtet.

Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben sich deutlich verschärft. Nordkorea hat nach einer beispiellosen Raketentestserie im vergangenen Jahr auch in diesem Jahr wieder mehrfach Raketen einschließlich ICBM und Lenkflugkörper getestet.

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