Lesen bei Minusgraden: Nicht angenehm, aber nötig um Eiswein zu bekommen. Der erste richtige Frost hat das heuer gleich möglich gemacht, was Winzer und Eisweinliebhaber freut!
Rund 20 Winzer aus den Bezirken Neusiedl am See, Eisenstadt und Eisenstadt-Umgebung waren in der Nacht von Sonntag auf Montag im eiskalten Einsatz. Überall fielen die Temperaturen tief genug, damit die Weintrauben, die noch an den Stöcken hingen, komplett durchfroren. Und das wiederum ist die Grundvoraussetzung für Eiswein.
„Laut Gesetz müssen für einen Eiswein die Trauben noch in gefrorenem Zustand geerntet und verarbeitet werden“, erklärt Kellerei-Inspektor Werner Thell. Dadurch entstehen dickflüssige und süße Weine, die besonders gut munden.
Einer, der sich dafür die Nacht um die Ohren geschlagen hat, ist Julius Hafner aus Mönchhof. Besonders freut es ihn, dass heuer nicht nur die „normale“ Sorte Furmint, sondern auch ein roter Eiswein der Sorte „Blaufränkisch“ gelesen wurde. „Das hatten wir das letzte Mal vor sechs Jahren“, erzählt er. Denn in den letzten Jahren war die Eisweinernte immer erst Ende Januar oder gar im Feber. „Da hängt bei den Roten dann nicht mehr viel am Stock“, so Hafner.
Umso erfreulicher, dass heuer der erste richtige Frost gleich einen Eiswein hervorgebracht hat. Die Qualität ist top und auch die Menge mehr als erfreulich. „Ich habe zwei Lesewagen vorbereitet und vier gebraucht“, freut sich Hafner. Bei der Menge sei man dort, wo man in den 1970er Jahren war. Auch, wenn Hafner nicht annimmt, dass das auch in den kommenden Jahren so sein wird, meint er: „Heuer hat alles gepasst und wir sind froh, dass wir die Lese 2023 abschließen konnten.“
Übrigens: Der Eiswein der Hafners ist - so wie viele ihrer Weine - koscher.
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