Eine junge Samtpfote wurde in St. Pölten von einem Auto erfasst und schwer verletzt. Nun kritisiert die Tierheim-Leiterin die Katzenhaltung in der Stadt: „Ist es wirklich ,artgerecht’, Katzen neben Bundesstraßen und im Stadtgebiet frei laufen zu lassen?“
Mehr tot als lebendig wurde „Silbermond“ am Ostermontag in einem Gebüsch am Straßenrand gefunden. Die Katze dürfte von einem Auto erfasst worden sein. Beim Tierarzt wurde die Samtpfote zunächst stabilisiert. Beim Röntgen wurde schließlich ein komplizierter Beckenbruch festgestellt.
In der St. Pöltner Tierklinik zeigte sich, dass die Verletzung sogar noch schwerer war als angenommen. „Die Hüfte war teilweise zertrümmert, die Nerven eingeklemmt“, schildern die Chirurgen. Mehr als vier Stunden dauerte der Eingriff, der aber erfolgreich war. „Silbermond“ erholt sich nun im Tierheim St. Pölten von den Strapazen.
Alternativen zum Freigang?
Ob sie jemals wieder ganz normal laufen kann, wird sich erst zeigen. Unklar ist für Tierheim-Leiterin Victoria Bischof in Anbetracht dieses Schicksals auch, ob die heutige Katzenhaltung noch zeitgemäß ist. „Ist es wirklich ,artgerecht’, Katzen neben Bundesstraßen und im Stadtgebiet frei laufen zu lassen? Oder sollte man hier nicht eher auf Alternativen wie Voliere oder gesicherte Terrassen setzen?“, fragt sie.
Als wäre es ein normales Schicksal für Katzen, wenn sie mit zwei Jahren aufgrund eines Autounfalls sterben.
Tierheim-Leiterin Victoria Bischof
Für Bischof habe es nichts mit Tierliebe zu tun, wenn mehrmals täglich überfahrene Katzen gefunden und dies mit kollektivem Schulterzucken abgetan wird. „Als wäre es ein normales Schicksal für Katzen, wenn sie mit zwei Jahren aufgrund eines Autounfalls sterben. Und bei den Besitzern zieht zwei Wochen später die nächste Katze ein – die auf die gleiche Straße läuft“, kritisiert die Tierfreundin.
Der Tierschutzverein St. Pölten bittet angesichts der hohen veterinärmedizinischen Kosten um Spenden: AT20 2025 6000 0061 6193, Kennwort: „Bruchkatze“
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