Aktuelle Zahlen aus dem heimischen Gesundheitsbericht zeichnen ein düsteres Bild der Jugend: Sie kränkelt immer mehr!
Das Thema Gesundheit werde meist erst im Alter schlagend, und so ist es wenig verwunderlich, wenn die Jugend nur wenig Interesse an diesem Thema habe, so die bisherige Meinung in der breiten Bevölkerung. Doch der aktuelle „Austrian Health Report“ zeichnet ein etwas anderes Bild.
Wohlbefinden eher schlecht
Zwar ist das Interesse bei jungen Studienteilnehmern – mehr als 1000 Interviews mit 40 Fragen wurden geführt – wirklich geringer, doch nicht, weil man sich etwa gesünder fühlen würde.
Die gesundheitlichen Belastungen ebben auch nach der Pandemie nicht ab, sondern steigen an. Besonders Junge sind belastet.
Christina Breil, Institut für Gesundheitsförderung
Bild: Institut für Gesundheitsförderung
Während nämlich insgesamt zwei Drittel (65 Prozent) der Österreicher ihren allgemeinen Gesundheitszustand als (sehr) gut einschätzen, erklären fast 30 Prozent der sogenannten Generation Z (in dieser Studie 16 bis 29 Jahre alt), dass ihr Wohlbefinden mittelmäßig oder gar schlecht sei.
„Schwierigkeiten, Informationen zu finden“
Knapp die Hälfte (siehe Grafik unten) fühlt sich häufig müde, schwach oder erschöpft. Vor allem aber auch die Verfügbarkeit von Informationen zu Krankheitsbildern & Co. ist ein Problem.
Christina Breil vom Institut für Gesundheitsförderung und Prävention erklärt: „Alle Altersgruppen haben Schwierigkeiten dabei, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und anzuwenden.“ Hier brauche es mehr Angebot, heißt es.
Zufriedenheit mit System verschlechtert sich
Gute Nachricht: Als zentrale Anlaufstelle wird noch immer der Hausarzt gesehen, doch viele Jugendliche informieren sich auch nur via sozialer Medien. Instagram, TikTok & Co. bieten aber meist nicht die passenden Infos zu Krankheiten, Medikamenten, Behandlungen oder auch Vorsorge.
Die Zufriedenheit mit dem Gesundheitssystem hat sich verschlechtert. Tendenziell Jüngere äußern sich hier skeptisch.
Reinhard Raml, Institut für empirische Sozialforschung
Bild: Wolfgang Spitzbart
Für die Studienautoren von der IFES, die die Umfrage im Auftrag des Medikamenten-Herstellers Sandoz durchgeführt haben, ist klar: Die Zufriedenheit mit dem System verschlechtert sich, weil es zu wenig Unterstützung für chronisch Kranke, weniger Gebildete und Junge gibt. Ein Hilferuf an die Verantwortlichen in Verwaltung und Politik, der vermutlich wieder nicht gehört wird.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.