Skandal vor Gipfel

US-Secret-Service-Party mit Alkohol und Prostituierten

Ausland
15.04.2012 11:38
Die Sex-Skandale rund um den Amerika-Gipfel in Kolumbien weiten sich aus: Der US-Geheimdienst Secret Service hat mittlerweile elf seiner Agenten wegen mutmaßlicher Kontakte zu Prostituierten abberufen. Auch fünf Mitglieder der US-Armee seien dem Verdacht auf "schweres Fehlverhalten" ausgesetzt und in ihre Kasernen zurückbeordert worden, erklärte der Sprecher des Weißen Hauses, Jay Carney. Die eigentlichen Themen des Gipfels werden durch die Vorwürfe in den Hintergrund gedrängt.

Die Personenschützer, die von den Armeemitgliedern unterstützt werden sollten, hätten mehrere Prostituierte in ihr Hotel gebracht und dort Trinkgelage abgehalten, berichtete am Samstagabend der TV-Sender CNN. Regierungssprecher Carney betonte, die Sicherheit des Präsidenten sei in keinem Moment gefährdet gewesen. Die Vorfälle hätten sich bereits vor Obamas Ankunft in dem südamerikanischen Land abgespielt.

Kontakt zu Prostituierten streng untersagt
Wie ein früherer Reporter der "Washington Post" und Geheimdienst-Experte berichtete, sei eine Prostituierte zur Polizei gegangen, weil einer der US-Agenten seine Rechnung bei ihr nicht beglichen habe.

Mitarbeitern des US-Geheimdienstes ist die Kontaktaufnahme zu Prostituierten streng untersagt. "Der Secret Service nimmt jeden Verdacht auf Fehlverhalten sehr ernst", so der Sprecher des Secret Service, Edwin Donovan.

Die Zusammensetzung des Beschützerteams der US-Delegation und des Präsidenten wurde nun verändert: Jetzt seien weit mehr Frauen im Einsatz, die auch spanisch sprächen und "sehr streng" seien, hieß es von offizieller Seite.

Obama konzentriert sich auf Lateinamerika
Während sich Obamas Sicherheitsberater mit Schadensbegrenzung und Ermittlungen zu den Sex-Vorwürfen beschäftigen müssen, konzentriert sich der US-Präsident auf das Gipfeltreffen, das durch den Skandal ohnehin schon zu sehr in den Hintergrund gedrängt wurde.

Zum Auftakt des Amerika-Gipfels würdigte Obama die wirtschaftliche Entwicklung Lateinamerikas. Die Region habe "enorme Fortschritte" gemacht, sagte er am Samstag vor Unternehmensführern in Cartagena. Es sei "bemerkenswert", in welch kurzer Zeit Latein- und Mittelamerika sowie die Karibikstaaten diesen Wandel vollzogen hätten.

Die Handelsbeziehungen der USA mit der Region seien seit seinem Amtsantritt im Jänner 2009 um 46 Prozent gewachsen. "Das schafft Arbeitsplätze in Florida, in Kolumbien, in Brasilien und überall in der Region", sagte Obama weiter.

Kampf gegen Armut und Drogen
Zu dem Gipfel waren rund 30 amerikanische Staats- und Regierungschefs angereist. Themen des zweitägigen Treffens sind unter anderem der Kampf gegen Armut und gegen Drogen. Auch der Ausschluss Kubas aus der Organisation Amerikanischer Staaten und die seit fünf Jahrzehnten anhaltende Blockade der USA gegen den Inselstaat dürften erörtert werden. Kuba wurde zum Amerika-Gipfel allerdings nicht eingeladen.

Kurz vor dem von 17.000 Sicherheitskräften bewachten Treffen detonierten am Freitagaben zwei kleine Sprengsätze, es gab allerdings weder Verletzte, noch Sachschäden. Seither kam es zu keinen Zwischenfällen.

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