Die klammheimliche Aufnahme eines ziemlich alkoholgeschwängerten Wirtshaus-Gesprächs ist es also, die nun die Volkspartei und ihren Nationalratspräsidenten in massive Bedrängnis bringt. Am Wahrheitsgehalt der Aussagen des inzwischen verstorbenen Spitzenbeamten des Justizministeriums, dass nämlich vonseiten der ÖVP versucht wurde, auf laufende Verfahren gegen sie Einfluss zu nehmen, wird der gelernte Österreicher kaum zweifeln.
Derlei Einflussnahme durch die Politik, auf die Justiz, wäre in der Zweiten Republik nichts Neues. Neu ist allerdings, dass die Aufdeckung solcher Einflussnahme, so wie politischer Missstände überhaupt immer häufiger durch anonyme Anzeigen, geheime Video- oder Telefonmitschnitte erfolgt.
EINERSEITS gelten heute ja sogenannte „Whistleblower“ wie etwa Edward Snowden geradezu als Helden. Und die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft hat sogar ein eigenes Hinweisgeber-System für anonyme Anzeigen eingerichtet.
ANDERERSEITS erweisen sich die anonymen Anzeiger, jene, die geheime Mitschnitte von persönlichen Gesprächen und Filmaufnahmen diskreter Treffen verfertigen, um sie dann gegen ihre Gesprächspartner zu verwenden, zumeist als zwielichtige Zeitgenossen und als ausgesprochen miese Figuren. Bestes Beispiel sind die Produzenten des Ibiza-Videos.
Wie heißt es im Volksmund so treffend: Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant.
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