Die neue Bevölkerungsprognose der Statistik Austria zeigt Wiens Wachstum auf 2,5 Millionen Einwohner und den künftigen Wandel der Stadt: mehr Ältere, mehr Geburten, weniger Zuwanderung und mehr Stadtflucht.
Wir werden zusammenrücken müssen: Die neue Bevölkerungsprognose der Statistik Austria zeigt das Anwachsen der Stadt auf über 2,5 Millionen Einwohner im Jahr 2093 - und weiteres Wachstum danach, wenn auch langsamer: Statt jetzt mehr als ein Prozent pro Jahr wächst die Stadt schon in zehn Jahren nur noch halb so schnell. Um das Jahr 2050 wird sich das Wachstum auf ein Drittel gebremst haben, ab den 2080ern auf ein Zehntel.
Ein Viertel der Wiener über 65
Wien soll dann aber nicht nur größer, sondern auch von der Bevölkerungsstruktur grundlegend anders sein, vor allem älter: Jetzt sind 16,4 Prozent der Wiener älter als 65 Jahre, dann werden es (siehe Grafik unten) 26,4 Prozent sein. Das liegt laut Statistik Austria auch daran, dass Wiener dann durchschnittlich um elf Jahre und Wienerinnen um neun Jahre länger leben werden. Die Zahl der Kinder und der Menschen im erwerbsfähigen Alter wird demnach halbwegs konstant bleiben.
Kaum mehr Zuwanderung
Migration verblasst laut der Prognose zusehends als Wachstumsfaktor: Die jetzige Zuwanderung von über 20.000 Menschen pro Jahr soll rapide sinken. Schon in den 2040ern soll sie nur noch bei rund einem Viertel liegen und dann kontinuierlich weiter abnehmen. 2092 soll sogar erstmals die Tausender-Grenze unterschritten werden, mit einer Netto-Zuwanderung von 969 errechneten Personen.
sollen im Jahr 2029 in Wien auf die Welt kommen. Das bedeutet eine Verdreifachung der derzeitigen Geburtenrate. Bis 2050 soll die Zahl der Geburten in der Stadt konstant über 4000 liegen.
Das Bevölkerungsplus des Jahres 2100 kommt daher auch von einem Ansteigen der Geburtenrate von derzeit 0,8 Prozent auf 2,0 Prozent oder mehr zwischen den Jahren 2026 und 2046. Danach prognostiziert die Statistik wieder eine langsam abnehmende Zahl der Geburten. Der jetzige Wert von 0,8 Prozent wird demnach im Jahr 2084 wieder erreicht und dann noch unterschritten.
Steigen wird auch die Binnen-Abwanderung, also das Übersiedeln von Wien in andere Bundesländer: Schon jetzt gibt es in dieser Kategorie ein konstantes Minus: Heuer etwa sind 34.880 Menschen aus anderen Bundesländern nach Wien gekommen, aber 39.399 haben Wien verlassen und anderswo in Österreich ihr Glück gesucht. Dieser Wert soll konstant steigen und sich bis zum Jahr 2100 fast verdoppelt, denn wie gesagt: Es wird eng.
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