Während der laufenden Sitzung des Nationalrates am Dienstag hat ein Mitglied der Partei Wandel demonstrativ der Regierung sein „letztes Hemd“ zugeworfen. Mit den Worten „Do hobst mei letztes Hemd - Mehr hob I als Mindestpensionist nach einem Supermarktbesuch nimma“, entblößte der Mann seinen Oberkörper und warf das „Ruderleiberl“ von der Zuschauertribüne.
Der Mann habe damit auf die Notlage aufmerksam machen wollen, „in der sich aktuell knapp 200.000 Mindestpensionist:innen in Österreich befinden“, teilte die Partei am Dienstag mit. In seiner Rede kritisierte Thomas S. die türkis-grüne Regierung, „die sich um die Interessen der Reichen und Großkonzerne kümmere, während die Mehrheit der in Österreich lebenden Menschen mit den fatalen Auswirkungen der Inflation alleingelassen werden“, hieß es weiter.
„Nur leere Versprechungen gemacht“
Nähere Details zur Identität des wütenden Wandel-Mitglieds sind nicht bekannt, doch er machte seinem Ärger deutlich Luft. „Im Koalitionsvertrag steht, dass sie die Armut halbieren, aber sie haben sie sogar noch erhöht! Sie haben uns also nur leere Versprechungen gemacht“, wetterte Thomas S.
„Die Inflation ist nichts Anderes als eine gewaltige Umverteilung von unten nach oben. Die Unternehmen haben ihre Gewinnmargen erhöht und das Volk muss sie bezahlen, weil seine Regierung sich auf die Zuschauerbank zurückgezogen hat. Das ist das System, in dem wir heute leben“, so Wandel-Vorsitzender Fayad Mulla zur Protestaktion.
Klebeaktion am Sobotka-Flügel
Für den Pensionisten selbst war es nicht die erste Protestaktion im Parlament: Im Frühjahr hatte er mit einer Klebeaktion am Klavier von Wolfgang Sobotka für Aufsehen (wir berichteten) und das Ende des goldenen Flügels im Parlament gesorgt.
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