Bei einer Verpflichtung für fünf Jahre ist die Fahrausbildung bei der Feuerwehr Ansfelden gratis.
„Die Mitgliederzahlen bei der Feuerwehr sind in Summe sehr gut“, erläutert Markus Voglbauer vom Landes-Feuerwehrverband. „Aber bei 900 Wehren im ganzen Bundesland kann es vorkommen, dass an manchen Wachen teilweise Personal fehlt.“
„Zuckerl“ für Qualifikation
Um dennoch für Nachwuchs zu sorgen, bietet die Freiwillige Feuerwehr Ansfelden in Zusammenarbeit mit der Gemeinde ein besonderes „Zuckerl“ an: Wer sich für fünf Jahre verpflichtet, bekommt die Kosten für den C-Schein im Lauf dieser Zeit rückerstattet. Dieser Führerschein erlaubt das Lenken von Kraftfahrzeugen mit einem maximal zulässigen Gewicht von über dreieinhalb Tonnen - fast alle Feuerwehrfahrzeuge fallen in diese Kategorie.
15 Bewerber angelockt
Die Kosten belaufen sich je nach Anbieter und Zusatzangeboten zwischen 1500 und 5000 Euro. „Heute können oder wollen sich viele Junge keinen Lkw-Schein mehr leisten“, so Michael Becker, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Ansfelden. 15 Personen haben dieses Angebot seit der Einführung 2017 in Anspruch genommen.
Viele Einsätze auf Autobahn
„Bei rund 150 Einsätzen jährlich, von denen viele Unfälle auf der Autobahn passieren, ist es essenziell, auch genügend Fahrer zu haben!“, stellt Bürgermeister Christian Partoll klar.
Derzeit gibt es in Oberösterreich rund 95.000 Feuerwehrleute, davon sind knapp 65.000 aktiv, 12.000 gehören der Feuerwehrjugend an, rund 9000 sind Frauen.
Lesen Sie dazu auch den Kommentar von „Krone“-Redakteur Constantin Handl:
Besser ködern statt jammern
Freilich, ganz uneigennützig ist der geschenkte Lkw-Schein nicht - man braucht ihn ja, um die schweren Feuerwehrautos zu lenken. Vor dem Eintritt eine vierstellige Summe investieren zu müssen, nur um sich dafür zu qualifizieren, ist nicht besonders verlockend.
Aber es ist gut investiertes Geld, wenn Feuerwehr und Gemeinde Ansfelden auf diese Weise gegen den Personalmangel vorgehen. Da könnte sich manch anderer, der händeringend nach Arbeitskräften sucht, noch einiges abschauen. Vielleicht sollte man auch in anderen Branchen öfter kreativ sein, um für mehr Anreize zu sorgen, als einfach nur zu jammern
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