Hunde verängstigt

Tägliche Böllerexplosionen erschrecken Anrainer

Andrea Lagler mit ihrer fünf Jahre alten Hündin „Lilly“.

(Bild: privat)

Ruhige Nächte haben Bewohner in Meidling kaum noch. Laute Knaller versetzen Menschen und vor allem Tiere in Angst.

Was viele nur von Silvester kennen, steht für Andrea Lagler und ihre Dackelhündin „Lilly“ längst an der Tagesordnung. „Hier kommt es leider das ganze Jahr über zu Böllerexplosionen, die die Fensterscheiben wackeln lassen“, beklagt die Anwohnerin der Wilhelmstraße in Meidling im „Krone“-Gespräch. Und weiter: „,Lilly‘ ist dann total verängstigt und versteckt sich, taucht den ganzen Abend nicht mehr auf und möchte am nächsten Morgen kaum aus dem Haus.“

Lärm bis in die Nacht
So wird es vermutlich vielen Hunden in der Umgebung gehen. Besonders jetzt, da es früher dunkel wird, häufen sich die Detonationen, die oft gegen 23 Uhr oder später stattfinden, berichtet Lagler. Zu Halloween hätte es besonders viele Böllerexplosionen in der näheren Umgebung gegeben.

Bei abendlichen Spaziergängen durch die Meidlinger Wilhelmstraße werden Anrainer oft durch Böllerattacken erschreckt.

(Bild: Martin Jöchl)

Anrainer fühlen sich hilflos
Öfters hat die Psychotherapeutin bereits die Polizei gerufen, doch der Ort des Abschusses lässt sich nicht immer genau eruieren. Es bräuchte vielmehr Streetworker, die abends in der Siedlung unterwegs sind und das Gespräch mit Jugendlichen suchen, meint Lagler. „Wir fühlen uns hilflos den Schießereien gegenüber und leiden bei jedem Böllerschuss mit, weil wir sehen, wie sich ,Lilly‘ ängstigt“, so die Meidlingerin.

Die Polizei sagt dazu: „Rund um Halloween nehmen Einsätze bezüglich Böllern im gesamten Stadtgebiet zu. Wir sind zu diesen Anlässen verstärkt im Einsatz. Seit Jahresbeginn kam es im 12. Bezirk zu 71 Pyro-Einsätzen.“