"Mallorca-Prinz"

Österreichischer “Adeliger” als Millionen-Gauner

Österreich
23.03.2012 19:11
Extravagante Partys, Yachten, Luxuswagen - auf Mallorca lebte Jürgen L. in purem Glamour, und das mutmaßlich auf Kosten unzähliger Opfer: Mindestens neun Millionen Euro soll der auf der spanischen Insel als "Mallorca-Prinz" bekannte selbst ernannte Adelige mit betrügerischen Finanzgeschäften ergaunert haben. Nun klickten für den gebürtigen Österreicher und seine Ehefrau die Handschellen.

Der "kleine Prinz" ganz groß: Per Helikopter und in Stretchlimousinen trafen im Jahr 2010 die Gäste zur Geburtstagsfeier seiner Frau in einem Nobel-Restaurant in Camp de Mar ein. Natürlich auf Kosten des Gastgebers, des "Prinzen" und "Freiherrn".

Es bogen sich die Tische, zu eigens engagierter Live-Musik wurde bis in die Morgenstunden ausgelassen getanzt und gefeiert - wie es unter Adeligen und in High-Society-Kreisen eben üblich ist. Dass viele der Gäste die Party aus eigener Tasche bezahlt haben dürften, war ihnen da wohl noch nicht bewusst.

Arme und Reiche geschröpft
Wie sich herausstellte, soll der gebürtige Österreicher Jürgen L. (53) mit dubiosen Investmentgeschäften über sein in Palma ansässiges Finanzunternehmen mehr als 200 Kunden, darunter viele seiner engsten Freunde, um mehr als neun Millionen Euro betrogen haben. Die mutmaßlichen Opfer investierten in Finanzanlagen oder Immobilien, doch versprochene Gewinne blieben aus.

Unter den Geschädigten finden sich auch sehr viele ältere, verzweifelte Menschen, die einen Kredit vom "Mallorca-Prinzen" in Anspruch genommen hatten. Als Sicherheit mussten Wohnungen und Häuser herhalten. Bei Wucherzinsen von bis zu 29 Prozent sollen viele über kurz oder lang alles verloren haben, wie ein ehemaliger Freund des Beschuldigten gegenüber einer spanischen Zeitung erläuterte.

Luxusleben auf Homepage präsentiert
Das mutmaßliche Betrügerpaar wurde immer reicher - und es gab auch keine Scham, dies zu demonstrieren: Auf seiner Homepage präsentiert der extravagante 53-Jährige, was ihn ausmachte - seinen Lebensstil: Porsche, Schnellboot, prominente Freunde, aber auch seine Haustiere wurden ausgestellt - Pythonschlangen und Kampfhunde. Das Luxusleben wurde nun unschön unterbrochen.

Der zuvor bereits in Deutschland wegen betrügerischen Antiquitätenhandels zu 22 Monaten auf Bewährung verurteilte Jürgen L. und seine Frau Beatrix D. wurden im Zuge eines Polizeischlags auf der spanischen Insel festgenommen und sitzen nach Angaben örtlicher Medien in Haft, der Richter soll eine Freilassung auf Kaution abgelehnt haben. Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei laufen.

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