Kommunisten im Aufwind

Kehrt die KPÖ nach 65 Jahren ins Parlament zurück?

Politik
06.11.2023 06:01

Nach 65 Jahren könnte die KPÖ 2024 wieder bundesweit eine Rolle spielen. Ihre Wegbereiter sitzen in Graz und Salzburg. Experten über die Optionen einer „Lebenshilfe-Partei“.

Seit 1959 ist die KPÖ bundespolitisch bedeutungslos. Nun könnte das Comeback gelingen. Die Vorreiter haben ihre besten Pferde in Graz und Salzburg. Wo sie auch bleiben. Bürgermeisterin Elke Kahr und Kay-Michael Dankl, der im bürgerlichen Salzburg mächtig abräumte und den Bürgermeisterposten anstrebt bei den kommenden Wahlen. „Nicht unrealistisch“, wie Experten verraten. Beide werden zwar unterstützen, aber nicht die Spitzen im Nationalratswahlkampf 2024 geben. Das erledigen die weitgehend unbekannten Bettina Prochaska und Tobias Schweiger.

Hammer und Sichel: Längst bedeutungslos, nun im Aufwind (Bild: Christian Jauschowetz)
Hammer und Sichel: Längst bedeutungslos, nun im Aufwind

Kommunikative Wucht, interessante Umfragen 
Was aber trauen Polit-Analysten den Kommunisten zu? „Angesichts der Schwäche der SPÖ und der eigenen Leistungen wäre alles angerichtet“, sagt Politikberater Thomas Hofer. Man könnte mehr herausholen, mit der schon erfolgreichen Kahr, und vor allem Dankl. „Mit ihm könnte man eine kommunikative Wucht erzeugen.“

Christoph Haselmayer vom Meinungsforschungsinstitut IFDD hingegen glaubt an die Zugkraft Schweigers. „Er ist medial tauglich und hat ein gutes Auftreten. Ich traue der KPÖ rund vier Prozent zu, Kollegen sehen das ähnlich.“ Wichtig sei, dass die KPÖ in Sonntagsfragen und im Wahlkampf auch zu Diskussionen in Medien vorkomme.

Boost aus Graz: Bürgermeisterin Elke Kahr (Bild: SEPA.Media | Martin Juen)
Boost aus Graz: Bürgermeisterin Elke Kahr
Rückenwind aus Salzburg: Kay-Michael Dankl (Bild: SEPA.Media | Martin Juen)
Rückenwind aus Salzburg: Kay-Michael Dankl

Könnten Grünen wehtun
Dankl wie Schweiger kommen von den Grünen. Sie könnten der Ökopartei wehtun, zumal diese in der Regierung nicht als wilde Sozialfighter gelten. Hofer: „Auch die SPÖ könnte Federn lassen. Auch wenn der KPÖ der eher rechte Doskozil als Gegenpol lieber gewesen wäre als Babler.“

Die KPÖ gebe sich schlauerweise als eine „Lebenshilfe-Partei“. Leistbares Wohnen, anständige Sozialleistungen. Populistisch zugespitzt, so Hofer, falle dies in Zeiten wie diesen auf fruchtbaren Boden.

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