Vor Messerattacke

„Entschuldige dich bei meinem Papa, oder zieh aus“

Oberösterreich
01.11.2023 09:00

Die fünf Messerstiche eines 66-Jährigen gegen seine Ehefrau im oberösterreichischen Laakirchen waren die Folge eines Streits vom Vortag - dabei ging es eigentlich um einen Streit mit dem Schwiegervater des Mannes. Nun wurde U-Haft beantragt. Die Frau konnte noch nicht befragt werden.

Mordversuch! Der Messerangriff eines 66-jährigen Laakirchners gegen seine Ehefrau (60) hat seine eigentliche Ursache in einem – wie der Tatverdächtige in der Befragung sagte – banalen Streit vom Vortag. Aber nicht unter den Ehepartnern, sondern mit dem Schwiegervater. „Bereinige den Streit und entschuldige dich, sonst werfe ich dich aus der Wohnung“, soll am Montag dann die 60-Jährige ihrem Gatten in der gemeinsamen Wohnung verbal die Pistole an die Brust gesetzt haben.

Doch der 66-Jährige reagierte anders als erwartet. „Er schluckte nach eigenen Angaben 30 Tabletten“, berichtet Silke Enzlmüller, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wels, auf „Krone“-Anfrage aus dem Vernehmungsprotokoll. Doch dieser Versuch, sich mit den Medikamenten, die den Blutdruck senken und das Herz stärken sollen, das Leben zu nehmen, war laut Medizinern untauglich. Es bestand nie Lebensgefahr.

Zitat Icon

Der Verdächtige ist zur Tat geständig. Es wird derzeit wegen Verdachts des Mordversuchs ermittelt, die U-Haft ist beantragt.

(Bild: Matthias Lauber)

Silke Enzlmüller, Staatsanwaltschaft Wels

„Ich lasse mich nicht unter Druck setzen“
Der Laakirchner rief dennoch selbst die Rettung und berichtete seiner Ehefrau, die sich inzwischen auf die Couch gelegt hatte, davon. Sie soll sinngemäß gesagt haben, dass sie sich damit nicht unter Druck setzen lassen werde. Und das war offenbar der Auslöser für die Bluttat. Weil ihn ihre Antwort verletzt hatte, wollte ihr auch der 66-Jährige (die Unschuldsvermutung gilt) – laut eigener Aussage – wehtun.

Fünf Stiche
Er griff sich ein Küchenmesser mit etwa zwölf Zentimetern Klinge und stach damit zu. Er selbst erinnert sich an drei Stiche, im Krankenhaus wurden aber schließlich fünf Einstiche im Schulterbereich gezählt, dazu noch ein Schnitt am linken Unterarm – eine Abwehrverletzung.

Opfer rief Bruder an
Das Opfer konnte sich losreißen und telefonisch den Bruder zu Hilfe rufen. Kurz darauf trafen auch die bereits zuvor alarmierten Sanitäter ein und brachten beide Eheleute ins Krankenhaus nach Gmunden. Von dort kam dann am Dienstag die erlösende Nachricht: Das Stichopfer hatte keine lebensbedrohlichen Verletzungen erlitten, die 60-Jährige konnte allerdings noch nicht offiziell polizeilich einvernommen werden. Für den 66-Jährigen wurde inzwischen Untersuchungshaft beantragt.

Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person sich in einer psychischen Ausnahmesituation befinden oder von Suizidgedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefonseelsorge unter der Telefonnummer 142.

  • Weitere Krisentelefone und Notrufnummern finden Sie HIER.
  • Krisenhilfe OÖ: 0732 2177
  • Hilfe online:bittelebe.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele