Doskozils Rache. Würde die SPÖ nach der Wahl ihres neuen Parteivorsitzenden zur Ruhe kommen? Wer das angenommen hat, dem wäre nicht zu helfen. Aber derart naive Gesellen (oder Gesellinnen) wird man ohnehin höchstens wie die Stecknadel im Heuhaufen finden. Noch naiver wäre gewesen, wer geglaubt hätte, aus dem roten Burgenland würden keine Störfeuer mehr kommen. Da finden sich doch immer wieder Möglichkeiten. Vor allem, wenn sich der in der Wahl um den Bundesparteivorsitz nach zweiter Zählung unterlegene Hans Peter Doskozil provoziert fühlt. Das scheint aktuell der Fall zu sein: Denn nach Doskozils Wunsch soll sein Landsmann, Ex-Verteidigungsminister Norbert Darabos, als burgenländischer SPÖ-Spitzenkandidat in die U-Wahl im nächsten Jahr ziehen. Doch die Bundespartei gesteht dem Ex-Minister nur Listenplatz 7 zu - aussichtlos. In Eisenstadt sieht man sich im Recht auf Platz 5 für ihren Kandidaten. Nun geht die Angst vor Doskozils Rache um, in Form eines Vorzugsstimmenkampfes für Darabos. Denn wer mehr als fünf Prozent der Wähler seiner Partei zu einer Vorzugsstimme motivieren kann, wird auf der Kandidatenliste vorgereiht - und ein solches Direktmandat könnte den Alt-Minister nach Brüssel katapultieren. Wie sich das ausgehen kann, wird in der SPÖ jetzt fleißig gerechnet. Ausgang? Ungewiss. Wir wissen ja, was herauskommen kann, wenn in der SPÖ gerechnet wird.
Mikl-Leitners Rache. Gerne wird in der politischen Beobachtung der Scheinwerfer auf die zerstrittene SPÖ gerichtet. Wobei manchmal übersehen wird, dass die ÖVP auch alles andere als ein homogener Verein ist. Das zeigt sich aktuell unter anderem in der Causa Riedl: Der niederösterreichische ÖVP-ler, Bürgermeister und Umwidmungskaiser („Mini-Dubai“) in der 3000-Seelen-Gemeinde Grafenwörth und Präsident des Gemeindebunds geriet in massive Kritik. Deshalb stellte er zwar sein Amt als Gemeindebund-Chef ruhend. Zurücktreten will er dort aber offensichtlich nicht so gerne. Zuletzt attackierte Riedl mehr oder weniger unverblümt seine Landesparteichefin und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Was ihm weniger gut bekommen dürfte. Es hat wohl mit Mikl-Leitners Rache zu tun, wenn der Gemeindebund eine Statutenänderung plant, falls sich Riedl nicht freiwillig zurückzieht. So geht´s auch…
Kommen Sie gut durch den Mittwoch!
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