Hoffen auf Geisel-Deal

USA raten Israel, Offensive in Gaza zu verschieben

Ausland
23.10.2023 10:23

Die USA haben einem Bericht zufolge Israel nahegelegt, mit der angekündigten Bodenoffensive im Gazastreifen zum Kampf gegen die islamistische Hamas-Organisation noch abzuwarten. Offenbar hofft die US-Regierung auf mehr Zeit für Verhandlungen zur Freilassung der mehr als 200 Geiseln in den Händen der Hamas.

Außerdem sollen so weitere zivile Opfer vermieden werden und mehr Hilfsgüter die Bevölkerung im abgeriegelten Gazastreifen erreichen, berichtete die „New York Times“ am Sonntag (Ortszeit) unter Berufung auf US-Regierungsbeamte.

Israels Premier Benjamin Netanyahu hatte die Bodenoffensive angekündigt, nachdem die Hamas am 7. Oktober bei Terroranschlägen auf israelischem Gebiet Hunderte Menschen getötet und mehr als 200 verschleppt hatte. Seit dem Angriff hat Israels Armee nach eigenen Angaben Hunderte Ziele der Hamas im dicht besiedelten Gazastreifen angegriffen.

Ein israelischer Merkava-Kampfpanzer an der Grenze zum Gazastreifen - Israel hat dort in den vergangenen Wochen Truppen zusammengezogen. (Bild: APA/AFP/JACK GUEZ)
Ein israelischer Merkava-Kampfpanzer an der Grenze zum Gazastreifen - Israel hat dort in den vergangenen Wochen Truppen zusammengezogen.

Zwei US-Geiseln freigelassen
Am Freitag hatte die Hamas überraschend zwei US-Geiseln freigelassen. Dies habe die US-Regierung angespornt, Israel zu einer Verschiebung der Bodenoffensive zu raten, zitierte die Zeitung Regierungsbeamte. Die islamistische Gruppe, die unter anderem in den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft ist, habe davor gewarnt, dass eine Bodenoffensive die Freilassung weiterer Geiseln sehr unwahrscheinlich mache, zitierte die „New York Times“ einen Beamten, der mit den Verhandlungen mit den Geiselnehmern vertraut ist. Diese Gespräche liefen hauptsächlich über Katar, das enge Beziehungen zu den politischen Führern der Hamas habe.

Weitere Attacken auf US-Ziele erwartet
Mit einem Aufschub der Bodenoffensive wollten die USA ferner mehr Zeit gewinnen, um sich für Angriffe proiranischer Gruppen auf US-Ziele in der Region vorzubereiten, schrieb die Zeitung weiter. Solche Attacken dürften demnach zunehmen, sobald Israels Truppen in den Gazastreifen einrückten.

Die US-Regierung stelle keine Forderungen an Israel und unterstütze nach wie vor die Bodeninvasion und Israels Ziel, die Hamas auszuschalten, hieß es laut der „New York Times“ vonseiten der US-Regierungsbeamten ferner. Der Iran unterstützt die islamistische Hamas.

So will Israel die Hamas vernichten
Nach Angaben des israelischen Verteidigungsministers Yoav Gallant kann die Offensive bis zu drei Monaten dauern, aber am Ende gebe es „keine Hamas mehr“, erklärte er am Sonntag. Er kündigte einen Feldzug in drei Teilen an. Zuerst soll das Hamas-Regime in Gaza militärisch vollkommen zerstört werden. Gegen verbliebene Widerstandszellen soll es dann weitere Bodenkämpfe geben. Zuletzt soll die Sicherheit um den Gazastreifen massiv ausgebaut werden und die Verantwortung für das Gebiet in neue Hände übergeben werden - in welche, ist noch unklar.

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