Zwei Millionen Menschen sind es, die im Gazastreifen leben. Und sie werden nun, ebenso wie die etwas mehr als hundert israelischen Geiseln, von der islamistischen Terrororganisation Hamas als menschliche Schutzschilde missbraucht. Schutzschilde, die die israelische Armee daran hindern sollen, die Hamas und ihre Kämpfer zu vernichten.
EINERSEITS sind menschliche Schutzschilde, also der Missbrauch der Zivilbevölkerung, um feindliche Angriffe zu verhindern, nach der Genfer Konvention absolut illegal und ein klares Kriegsverbrechen.
ANDERERSEITS wissen wir, dass die Regeln des Kriegsvölkerrechts, also der Haager Landkriegsordnung und der Genfer Konvention zumeist nicht mehr wert waren als das Papier, auf dem sie geschrieben wurden und dass menschliche Schutzschilde in den meisten Kriegen verwendet wurden. Und wir wissen auch, dass es gerade im Ersten und Zweiten Weltkrieg und den meisten Konflikten seither, immer die unschuldige Zivilbevölkerung war, die maßloses Leid zu erdulden hatte.
Die Opfer von Hitlers Vernichtungskrieg im Osten können davon ebenso ein Lied singen wie die Opfer der Bombenangriffe auf Hamburg und Dresden oder die Bewohner von Nagasaki und Hiroshima. Wenn die israelische Armee vor ihrer Strafexpedition gegen die Hamas zumindest den Versuch unternimmt, die Zivilbevölkerung zu warnen und deren Evakuierung zu ermöglichen, stellt das einen gewaltigen moralischen Unterschied zur gezielten Brutalität der Terroristen dar.
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