Wer muss heutzutage denn aller auf TikTok sein? Auch die Politik, natürlich, wenn sie nach der Aufmerksamkeit junger Menschen fischen möchte. In der oberösterreichischen Landespolitik stellt sich der Erfolg allerdings in höchst unterschiedlicher Ausprägung ein.
„Mmmh, Kardinalschnitten!“ (Weil’s da auch schon wieder eine Namensdiskussion in Richtung Austrofaschismus gab). Oder „Was ist der Unterschied zwischen Push-ups und Push-backs?“, samt Vorführung (nur) Ersterer, also ein paar Liegestütz vor laufender Kamera: Innerhalb erwartbarer Bandbreite ist das Spektrum der Postings auf dem TikTok-Account der FPÖ Oberösterreich recht breit. Und es ist auch nicht so, dass sich das niemand anschaut.
FPÖ springt über 20.000 Follower
Aktuell feiert FPÖ-Landesparteisekretär Michael Gruber den Sprung von mehr als 20.000 Followern auf TikTok, womit er (bei weitem) Platz 1 aller Accounts der oberösterreichischen Landespolitik für sich beansprucht. Entsprechend martialisch, wie Gruber meist auftritt, nennt er das eine „einzementierte Vormachtstellung“. „Die Accounts von anderen Landesparteien bzw. des Landtags konnten hingegen nicht so recht Fuß fassen“, meint der FPÖ-Sekretär.
Ein paar Leermeldungen finden sich auch
Das stimmt gewiss: Die SPOÖ hat bei fast gleich vielen geposteten Videos, nur ein Zwanzigstel Follower (1018). Und die OÖVP gibt auf TikTok eine Leermeldung als Präsenz ab: 92 Follower, 0 Videos, 0 Likes. Die Grüne Oberösterreich-Partei ist gar nicht zu finden und Grünen-Chef Stefan Kaineder spricht auch nur 724 Nutzer auf TikTok an. Neos Oberösterreich sind auf TikTok auch nicht mit einer eigenen Präsenz vertreten und den oö. Landessprecher der Neos gibt‘s als untätigen User @felix.eypeltauer.
Was ist denn das Erfolgsrezept?
„Bei TikTok trennt sich die Spreu vom Weizen, weil politische Accounts keine Werbung schalten können. Sie müssen also mit ihren Inhalten überzeugen. Das gelingt uns offenbar mit der richtigen Mischung aus Humor, Kreativität und klaren Ansagen ganz gut. Ich überlasse das den jungen Wilden“, erklärt Gruber mit einem Augenzwinkern. „Wir stimmen uns dazu auf Mitarbeiterebene auch mit den Kollegen der Bundespartei ab, um Erkenntnisse zu teilen und gemeinsam immer besser zu werden.“
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