Haftstrafe

Im Vollsuff vor Augen der Kinder randaliert

Vorarlberg
13.10.2023 17:11

Der Angeklagte wollte einem Kellner eine Weinflasche über den Schädel ziehen - und das im Beisein seiner beiden Sprösslinge. Die Sache hatte am Freitag ein gerichtliches Nachspiel. 

Es sind schreckliche Szenen, die sich im Mai in einem Gasthaus in Feldkirch abgespielt haben. Nach einem regelrechten Saufmarathon schlägt der Angeklagte (35) am Abend in einem Lokal in Feldkirch auf, seine beiden Kinder, fünf und sechs Jahre alt, im Schlepptau. Als der Kellner den lediglich mit einer Hose bekleideten Gast aufgrund der unangemessenen Adjustierung des Lokals verweist, eskaliert die Lage: „Du scheiß Türke. Verschwinde von hier!“, beleidigt der Schluckspecht den türkischstämmigen Angestellten.

Es wird ungemütlich
Trotz des Verweises verlässt der auf Krawall Gebürstete nicht das Lokal, was sich in seinem Zustand auch als schwierig gestaltet. Sein einziger Halt in diesem Moment ist ein Eichentisch, an den er sich klammert. Nachdem der Kellner den ungebetenen Gast schließlich beim Stehlen eines Salz- und Pfefferstreuers ertappt, wird es richtig ungemütlich. „Ich habe ihn ermahnt, die Sachen wieder hinzustellen. Da hat er versucht, mir eine Weinflasche über den Schädel zu ziehen. Aber ich konnte den Schlag mit meinem Arm abwehren“, schildert der Attackierte den Vorfall. Besonders tragisch: Die beiden Kinder müssen sich dieses furchtbare Elend mitansehen. „Als er mich schlagen wollte, haben die Kinder geschrien: Papa, bitte nicht!“

Ein Arbeitskollege bestätigt die Aussagen des Kellners: „Der Mann war aggressiv und laut - sowas sieht man nicht alle Tage.“ Und selbst als die Polizei einschreitet, zeigt sich der Wüterich wenig kooperativ. Nachdem er auch die Beamten attackiert, klicken die Handschellen.

Mehr als drei Promille Alkohol im Blut
Im Prozess am Freitag beteuert der Mann, sich an nichts mehr zu erinnern. „Aber als mir die Polizei alles erzählte, zog ich die Reißleine und begab mich sofort in stationäre Therapie, um meine Alkoholsucht in den Griff zu bekommen. Die dauert noch bis Mitte November“, zeigt der Schluckspecht seinen Willen, wieder auf Schiene zu kommen. Was Staatsanwalt Philipp Höfle wohlwollend zur Kenntnis nimmt: „Sie hatten mehr als drei Promille intus. Für einen Alkoholiker ist das nicht die Welt. Aber es stimmt mich positiv, dass Sie reflektiert sind, was Ihr Alkoholproblem betrifft und Sie sich in Therapie begeben haben.“ Dem stimmt die vorsitzende Richterin des Schöffensenats, Lisa Pfeifer zu. Das rechtskräftige Urteil: sechs Monate Haft auf Bewährung, 960 Euro Geldstrafe und ein „Alles Gute für Sie“ von Seiten des Senats. 

Chantal Dorn
Chantal Dorn
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