Kaum Neubauten in Wien

Branche ruft nach Notbremse für Wohnbaukosten

Wien
09.10.2023 19:00

Die Baukosten vor allem im Osten Österreichs explodieren. Schon jetzt werden genehmigte Häuser deshalb nicht gebaut, der Wohnbau kommt fast zum Erliegen. Die Branche fordert „radikale“ Schritte gegen Wohnungsnot.

Die Kosten für Wohnbau schrauben sich in immer neue Höhen: Allein in den vergangenen beiden Jahren ist das Bauen eines neuen Hauses um mehr als ein Drittel teurer geworden.

Das beginnt bei ständig steigenden Grundstückspreisen, setzt sich fort über Lieferengpässe und Facharbeitermangel und endet bei Spekulationen. Die Ziviltechniker, Ingenieure und Architekten von Wien, Niederösterreich und dem Burgenland fordern deshalb ein „rasches und radikales Neudenken“ der heimischen Baulandschaft.

Bautätigkeit bricht auf unter die Hälfte ein
Es geht nicht nur um immer teurere Wohnungen, es geht schon um erliegenden Wohnbau: Die Branche steckt selbst in der Kostenspirale, die Ziviltechniker resümieren: „Die Bauwirtschaft hat sich vom Wohnbau offenbar zurückgezogen.“ Heuer wurden in Wien noch 15.900 Wohnungen gebaut, nächstes Jahr werden es bestenfalls 7500 sein.

35,3 Prozent

betrugen die Kostensteigerungen im Hochbau in den vorigen zweieinhalb Jahren. Zum Vergleich: Im Tiefbau stiegen die Kosten nur um 3,4 Prozent.

„Wohnbau hat sich vom Wohnbedarf abgekoppelt“
Viele bereits genehmigte Wohnbauprojekte liegen in den Schubladen, ohne gebaut zu werden. Die Schaffung von Wohnraum habe sich inzwischen abgekoppelt vom Wohnbedarf und sei zu einer Ware in einem Portfolio der Akteure auf dem Immobilienmarkt geworden, so die Ziviltechniker.

Möglichkeiten, das Steuer herumzureißen, gibt es aus der Sicht der Branchenvertreter jedoch: Zum einen soll aus ihrer Sicht der kommunale Wohnbau, vor allem durch Genossenschaften, verstärkt werden. Zusätzlich dazu wird ein radikales Einschreiten bei Leerständen und unbebauten Gründen gefordert - bis hin zu Abgaben für Zweitwohnsitze und der Enteignung von ungenutztem Bauland.

Vor allem aber sollen Gesetze Sanierungen erleichtern und den Abbruch bestehenden Wohnraums erschweren. Die Gesetze - so auch die neue Wiener Bauordnung - würden immer noch dem „Alles-oder-nichts-Prinzip“ folgen, so die Ziviltechniker. Dabei gelte nun mehr denn je: „Jede Verbesserung ist besser als keine Verbesserung.“

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Wien Wetter



Kostenlose Spiele