Ach, übrigens...

Zu Risiken und Nebenwirkungen…

Vorarlberg
01.10.2023 11:35

Natürlich ging der „Burger-Sager“ von Bundeskanzler Karl Nehammer nicht spurlos an „Krone Vorarlberg“-Autor Harald Petermichl vorbei. In der neuesten Ausgabe seiner Kolumne „Ach, übrigens...“ beschäftigt er sich aber mehr mit einem Startup, das Anteile an Profikickern vertickt. Klingt komisch, ist aber so...

Weil ein ständig wachsender Teil der Menschheit nicht mehr in der Lage zu sein scheint, Gefahren des Alltags selbst einzuschätzen, wurden irgendwann die Warnhinweise erfunden. Nicht nur in der Pharmawerbung, wo alle die Warnung „Zu Risiken und Nebenwirkungen tragen Sie Ihren Arzt zum Apotheker“ (oder so ähnlich) kennen, sondern auch bei Lebensmitteln, die mittlerweile fast alle „Spuren von Erdnuss“ enthalten, was den gutgemeinten Rat des renommierten Ökotrophologen Nehammer, wieder vermehrt zum guten alten (sicher erdnussfreien) Hamburger zu greifen, in einem neuen Licht erscheinen lässt. Und es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis Hämmer, die mehr als 500 Gramm wiegen, mit einem Hinweis à la „Hämmern auf den Finger kann zu Onycholyse“, also zum Verlust des Fingernagels, „führen“, versehen sein werden.

10 Cent für Wolfsburgs Ersatz-Keeper
In der Finanzbranche ist das nicht anders und dort, wo die Fußball-Hochfinanz ihr Unwesen treibt, schon gleich gar nicht. So hat sich jüngst ein Startup namens „Tradar“ formiert, das Expert:innen in Sachen Fußball und Finanzen die Möglichkeit bietet, per App „in digitale Vermögenswerte in Form von Tokens zu investieren“. Dahinter verbirgt sich ein einfaches Prinzip: Man kann Anteile an Profifußballern erwerben (derzeit von Bayer Leverkusen, TSG Hoffenheim, FC Schalke 04, dem VfL Wolfsburg und seit neuestem auch dem FC Augsburg), darauf spekulieren, dass ihr Marktwert dramatisch steigt und so einen ordentlichen Reibach machen. Dabei wird der derzeitige Marktwert einfach durch eine Million geteilt, woraus sich der Preis für ein Token ergibt. Beim Werkself-Kicker Florian Wirtz sind das momentan 85 Euro, während ein Anteil am Wolfsburger Ersatzkeeper Niklas Klinger schon für wohlfeile zehn Cent zu haben ist.

Grün anstreichen und den Hasen geben
Natürlich darf auch hier ein Warnhinweis nicht fehlen und er lautet: „Der Erwerb von Spieler-Token ist mit hohen Risiken verbunden, die zu einem teilweisen oder vollständigen Verlust des eingesetzten Betrags führen können“. Klar, denn sollte Florian Wirtz mal die Lust am Fußball verlieren und sich für einen deutlich höher dotierten Pflegeberuf umschulen lassen, könnte man seine Token grün anmalen und den Hasen geben. Und es gibt ein zweites Häkchen an der Sache: Selbst wenn der Wert des Klinger-Tokens von zehn auf zwölf Cent steigen sollte, müsste man erst mal jemanden finden, der einem das Ding auch abkauft, um die steuerpflichtigen zwei Cent Gewinn einstreichen zu können. Da scheinen noch so manche Verfeinerungen nötig zu sein, aber die Existenz des Warnhinweises ist schon mal ein guter Anfang.

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