45 Tage in U-Haft

Keine Schüsse! Nachbar darf nach Cobraeinsatz heim

Burgenland
18.09.2023 19:00

Haus an Haus - seit sieben Jahren tobt ein Nachbarschaftsstreit im burgenländischen Trausdorf. Am 4. August rückte die Cobra aus und nahm Werner W. in Gewahrsam. Nach dem Prozess in Eisenstadt ist erwiesen, dass der 56-Jährige keine Schüsse abgegeben hat - es war auch keine Waffe bei ihm sichergestellt worden. Seine U-Haft ist nun beendet.

War es ein Knall oder waren es gar drei Schüsse, die die Mittagsruhe jäh störten am 4. August in Trausdorf? Nicht zuletzt dies galt es zu klären am Landesgericht Eisenstadt, wo der mutmaßliche Verursacher (56) aus der U-Haft vorgeführt wurde.

(Bild: HS)

Werner W., Angeklagter, sagt: „Ich habe geschlafen.“

Nicole D., Nachbarin, sagt: „Er hat dreimal geschossen, Das ganze Haus hat gebebt. Er war an diesem Tag besonders aggressiv. Das ist er immer, wenn er was getrunken hat.“ Hatte er das? „Nein!“ Ein beteiligter Polizist widerspricht nicht.

Die Anrainer, von der Polizei befragt, sagen unisono, es sei ein einziger Pumperer zu hören gewesen – woher der kam? Hmm ...

Mittagsschlaferl auf dem Sofa
Jedenfalls war nach dem Anruf der Nachbarin die Cobra ausgerückt, fand den Mann auf dem Sofa vor und nahm den einschlägig Vorbestraften in Gewahrsam. Vor drei Jahren hatte er mit Waffen hantiert. „Ich habe alle meinem Bruder übergeben“, so Werner W., dessen Grundstück von der Polizei auf den Kopf gestellt wurde. Man fand: Munition für eine Schreckschusspistole, Waffenteile, einen Böller und ein Nunchaku, das sind zwei Holzstöcke, die mit einer Kette verbunden sind.

Zitat Icon

Er hat uns wüst beschimpft, nahezu täglich. Er drohte, uns umzubringen und auszurotten. Als er dann geschossen hat, war es zu viel!

Nicole D., Nachbarin vor Gericht

Vor sieben Jahren habe der Nachbarschaftsstreit begonnen, sagt Nicole D. „Er hat uns wüst beschimpft, nahezu täglich. Er drohte, uns umzubringen und auszurotten. Als er dann geschossen hat, war es zu viel!“ Werner W., der nicht immer in der Lage sein dürfte, seine Emotionen in Zaum zu halten, sprach von unerträglicher Lärmbelästigung. „Die haben eine Hundezucht. Die Bellerei hört nie auf. Da habe ich mich ab und zu verbal gewehrt. Mit den angeblichen Schüssen oder einem Knall habe ich nichts zu tun.“

Frei nach 45 Tagen in U-Haft
Von den Vorwürfen der gefährlichen Drohung und Nötigung wurde der 56-Jährige im Zweifel freigesprochen. Urteil: Sechs Monate Haft wegen unerlaubten Waffenbesitzes, davon fünf bedingt. Plus Anti-Aggressionstraining. Er darf die Anstalt also nach den 45 Tagen U-Haft verlassen.

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