Das aufwühlende Bild eines Mädchens am Wiener Ringturm rückt das Thema Missbrauch und Gewalt nach dem Teichtmeister-Prozess erneut in den Mittelpunkt. Mit Conny Bischofberger spricht Gottfried Helnwein über eine „kinderpornographische Epidemie“, sein Bedürfnis, physische und psychische Verletzungen sichtbar zu machen und was Donald Duck damit zu tun hat.
Helnweins Österreich-Büro befindet sich im ersten Stock eines Hauses aus dem 15. Jahrhundert, gleich hinter der Kirche „Maria am Gestade“ im ersten Wiener Gemeindebezirk. Der Meister sitzt an einem quadratischen Holztisch, vor sich ein Bildband, hinter ihm das überlebensgroße Bild eines Mädchens. Links und rechts lehnen Porträts von Keith Richards, Michael Jackson und Andy Warhol an der Wand. Auf einem kleinen Tisch in der Ecke des Raumes „liegt“ ein bandagiertes Kind aus Gips, ein beklemmender Anblick. Helnwein lächelt. Der „Schockmaler“, wie er oft genannt wird, trägt wie immer Stirnband, dunkle Sonnenbrille und fünf Totenkopfringe. Er ist erst diese Woche aus den USA nach Wien gekommen.
„Krone“: Hatten Sie schon Gelegenheit, Ihr Kunstwerk am Wiener Ringturm zu sehen?
Gottfried Helnwein: Ja, ich bin auf dem Weg hierher vorbeigegangen und war doch erstaunt, wie gut es gelungen ist. Auf der Straße sind Leute auf mich zugekommen und haben sich bedankt.
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