Alpabtriebe im Ländle

Das festliche Ende der Sommerfrische

Vorarlberg
11.09.2023 17:25

Der September ist in Vorarlberg traditionell die Zeit der großen Alpabtriebe. Die „Krone“ war bei einem Lokalaugenschein in Tschagguns, wo der Heimkehr des Viehs besonders stimmungsvoll begangenen wird. 

Seit Jahrhunderten sömmern tausende Vorarlberger Kühe und Rinder in den heimischen Bergen. Die abwechslungsreiche Nahrung in Form von Gräsern und Kräutern in den Höhenlagen wirkt sich auf den Geschmack von Milch und Käse aus, weshalb zahlreiche Alpprodukte wie Butter, Bergkäse oder „Sura Kees“ zu den kulinarischen Spezialitäten zählen. Kommen die Tiere im September schließlich gesund und bunt geschmückt wieder ins Tal, dann ist das vielerorts Anlass für einen Festakt, welcher mit Musik und Bewirtung gebührend gefeiert wird.

Der Weg ins Dorf zieht Schaulustige an
Vor kurzem war es in Tschagguns im Montafon so weit, als Pferde, Rinder und Kühe der Alpen Hora, Latschätz und Tilisuna ihren Weg zurück ins Dorf antraten. Das Ereignis zieht alljährlich zahlreiche Besucher - Einheimische wie Gäste - an, die das letzte Drittel der Strecke säumen und die Heimkehrer mit Applaus begrüßen. Besonderes Aufsehen erregt dabei stets die sogenannte „Milchstöfleri“ - also jene Kuh, die den Sommer über die meiste Milch gegeben hat. Sie ist an der schönsten und größten „Maien“, wie der Blumenschmuck genannt wird, leicht zu erkennen.

40.000 Kühe und Rinder

haben den heurigen Sommer auf einer der gut 500 bewirtschafteten Alpen in Vorarlberg verbracht.

Nach Angaben der „Abteilung für Landwirtschaft“ des Landes verbrachten heuer rund 40.000 Tiere den Sommer auf einer der gut 500 bewirtschafteten Alpen Vorarlbergs. Das Braunvieh ist hierzulande mit über zwei Drittel die am häufigsten vertretene Milchkuhrasse auf den Bergweiden.

132 Sennalpen

werden derzeit in Vorarlberg gezählt. Die Dichte an Alpen, auf welchen die Milch direkt verarbeitet wird, ist in Europa einzigartig.

Alpwirtschaftliche Nutzung
Seit dem 12. Jahrhundert wird in den Sommermonaten auf alpinen Höhenlagen im Montafon der „Sura Kees“ (Sauermilchkäse) hergestellt. Das „Fettsennen“, also die Erzeugung von Vorarlberger Bergkäse, ist seit dem 17. Jahrhundert vor allem im Bregenzerwald und dem großen Walsertal gebräuchlich. Insgesamt werden etwas mehr als die Hälfte der landwirtschaftlichen Flächen des Landes alpwirtschaftlich genutzt.

Die traditionelle Dreistufen-Landwirtschaft ist mittlerweile Teil des Immateriellen UNESCO-Kulturerbes. So zieht das Vieh im Spätfrühling vom heimischen Gehöft zuerst auf das Vorsäß, bevor es Anfang Juli auf die eigentliche Alpe geht. Der Kreis schließt sich, wenn das Vieh im September beim feierlichen Alpabtrieb nach Hause zurückkehrt.

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