Aussagen „irreführend“

Wolf-Gefahr: NGOs werfen EU-Chefin Falschinfos vor

Ausland
11.09.2023 17:06

Die EU-Kommission überlegt Änderungen beim Schutzstatus von Wölfen in der EU. Aktuell werden dazu Daten gesammelt. Europäische Umwelt- und Tierschutzorganisationen befürchten, dass der Schutz von Wölfen gelockert werden soll und werfen EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen vor, „irreführende Informationen über Wölfe“ zu verbreiten. So würde das Ergebnis der Datenerhebung vorweggenommen, hieß es in einer Erklärung.

„Die Konzentration von Wolfsrudeln in einigen europäischen Regionen ist eine reale Gefahr geworden für Viehherden und potenziell auch für Menschen“, hatte von der Leyen vergangene Woche gemeint. Sie rief lokale und nationale Behörden dazu auf, wo nötig Maßnahmen zu ergreifen. Die EU-Gesetzgebung ermögliche dies bereits.

Auch ÖVP-Minister will Schutzstatus senken
Bevor entschieden wird, ob es zu Änderungen beim Schutzstatus kommen wird, sind bis 22. September „lokale Gemeinschaften, Wissenschaftler und alle interessierten Parteien“ aufgerufen, mehr Informationen zum Thema Wolf zu liefern. Auch Österreichs Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) setzt sich schon länger dafür ein, den Schutzstatus von Wölfen zu senken.

Die Behauptung, dass die Konzentration von Wolfsrudeln zu einer Gefahr für Nutztiere und möglicherweise auch für den Menschen geworden sei, basiere nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, betonen die Tierschützer. Zudem ermöglichten EU-Regelungen für staatliche Beihilfen im Agrarsektor den Mitgliedsstaaten, Landwirte für durch Wölfe entstandene Schäden zu entschädigen. Dadurch könnten auch Kosten für Schadensverhütung, beispielsweise die Installation von Elektrozäunen oder die Anschaffung von Wachhunden, vollständig erstattet werden.

„Klarheit“ von Kommission gefordert
In der gemeinsamen Erklärung der NGOs wird betont, dass Wölfe ein integraler Bestandteil des europäischen Naturerbes seien und eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung des Ökosystems und der Artenvielfalt spielten. Die Rückkehr des Wolfes nach Europa sei ein beachtlicher Erfolg im Naturschutz, der nicht gefährdet werden dürfe. Die Unterzeichnenden fordern von der EU-Kommission „Klarheit über ihre unparteiische Haltung zu diesem Thema“. Zu ihnen zählen der WWF, EuroNatur, International Fund for Animal Welfare oder ClientEarth.

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