Ums wirtschaftliche Überleben kämpft die Pongratz Trailer Group aus Traboch: Der Produzent von Fahrzeuganhängern ist zahlungsunfähig und braucht frisches Kapital. Von den 54 Mitarbeitern muss wohl ein Teil die Firma verlassen.
Die Ursprünge des Unternehmens liegen im weststeirischen Köflach, wo 1971 mit der Produktion von landwirtschaftlichen Maschinen und Equipment begonnen wurde. Seit den 1990er-Jahren expandiert man europaweit. 2005 wurde eine Produktion in der Slowakei eröffnet, 2011 die neue Zentrale (inklusive zweiter Produktionsstätte) in Traboch. Drei Jahre später wurde der Standort Köflach aufgegeben.
Im Produktportfolio stehen Pritschenanhänger, Uploader, Kippenanhänger, Motorrad-, Fahrzeug- und Viehtransporter sowie Boots- und Faltanhänger. Nicht alle Produkte konnten laut Kreditschutzverband AKV kostendeckend geführt werden, nun muss man das Sortiment bereinigen. Denn die Pongratz Trailer Group ist insolvent!
Einbruch nach Corona-Zeiten
Nachdem die Umsätze bis zum Geschäftsjahr 2021/22 gesteigert worden waren und Corona-Hilfsgelder über die erste Pandemiezeit geholfen hatten, gab es danach schon einen Verlust von 1,2 Millionen Euro. Auch für das Geschäftsjahr 2022/23 wird mit einem deutlichen Verlust gerechnet. Die aktuelle kurzfristige Umsatzerwartung hat sich nochmals reduziert.
Die Hausbank hat nun aufgrund der unsicheren Situation das Habenkonto mit einem Guthaben von mehr als einer Million Euro gesperrt. Zudem haben sich die bisherigen Gesellschafter, die Verluste stets abgedeckt hatten, entschlossen, sich von der Pongratz-Gruppe zu trennen, so der Kreditschutzverband KSV1870.
Sanierung wird „eine Herausforderung“
Wie geht es nun weiter? Nun, das Unternehmen soll finanziell saniert und fortgeführt werden. Neben der Bereinigung beim Sortiment und bei den Kunden wird wohl ein Abbau von einem Teil der 54 Dienstnehmer notwendig sein. Auch bei der Tochterfirma in der Slowakei sind Rationalisierungsmaßnahmen vorgesehen. Möglicherweise wird die finanzielle Unterstützung eines neuen strategischen Partners notwendig sein. Die Sanierung werde jedenfalls „eine Herausforderung“, sind Experten überzeugt.
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