"Eine Riesensache"

Neo-Porto-Stürmer Janko: “Das hier sind andere Kaliber”

Fußball
01.02.2012 10:13
Die Nummer 29 soll bei Europa-League-Sieger FC Porto in Zukunft für die nötigen Tore sorgen. ÖFB-Teamkapitän Marc Janko ist am Dienstag vom niederländischen Cupsieger Twente Enschede zum portugiesischen Meister gewechselt. Sein Vertrag läuft bis 2015, die darin festgeschriebene Ablösesumme beträgt 20 Millionen Euro. Vor seinem ersten Arbeitstag sprach der 28-jährige Stürmer über gestiegenen Druck, seine Karriereplanung und Vergleiche mit Falcao.

Ihr Wechsel hat sich bis kurz vor Transferschluss gezogen. Haben Sie Bedenken gehabt, er könnte noch platzen?
Marc Janko: Es war nur noch eine Formalität, die zu klären war. Ich habe den Transfer nie in Gefahr gesehen, aber ich durfte mich auch nicht dazu äußern. Am liebsten hätte ich es in die ganze Welt hinausgeschrien, aber da musste ich geduldig sein.

Sie haben das Engagement in Porto als Höhepunkt Ihrer bisherigen Karriere bezeichnet.
Janko: Ich bin stolz, den Sprung zu einem Topklub geschafft zu haben. Es ist eine Riesensache für mich und ich denke, auch für Österreich. Es ist gut zu wissen, einen Spieler bei einem europäischen Spitzenverein zu haben. Natürlich ist das auch mit Erwartungen und Druck verbunden. Man steht unter besonderer Beobachtung. Aber das ist auch irgendwie der Reiz dieser Aufgabe.

Was sind Ihre mittelfristigen Ziele?
Janko: Hier ist es fast Pflicht, Titel zu holen. Wir haben eine unglaublich gute Mannschaft. Ich freue mich speziell auf die kommenden drei, vier Monate, weil die Superstars hierbleiben - wenn auch vielleicht nur bis Sommer. Bei den Begehrlichkeiten, die ein Hulk weckt (Wunschkandidat bei Chelsea/Anm.), ist das aber verständlich.

Welches Gefühl gibt es Ihnen, in Zukunft neben einem Spieler wie Hulk stürmen zu dürfen?
Janko: Es ist eine große Ehre. Ich erinnere mich an das Europa-League-Finale des Vorjahres. Es ist unfassbar, wie viele brauchbare Bälle Falcao bekommen hat. Die ganze Mannschaft hat sehr effizient für ihn gearbeitet, er hat sich mit Toren bedankt. Der Klub ist der Meinung, dass ich perfekt in dieses Anforderungsprofil passe.

In der Europa League sind Sie aufgrund Ihrer Einsätze für Twente Enschede bis Sommer allerdings nicht spielberechtigt.
Janko: Das ist zwar schade, aber ich habe für dreieinhalb Jahre unterschrieben. Das ist für mich kein Problem. Ich gehe davon aus, dass noch mehrere solche Matches auf mich zukommen werden.

Falcao ist im Vorjahr zu Atletico Madrid gewechselt. Denken Sie, Sie können in seine Rolle schlüpfen?
Janko: Ich würde mich niemals mit ihm vergleichen. Aber Porto wird sich etwas dabei gedacht haben, so viel Geld für mich auszugeben. Der Klub hat ein ausgezeichnetes Scouting-System und in der Vergangenheit kaum Fehlkäufe gemacht. Sie wollten mich unbedingt haben, das bestätigt mich auch in meiner Selbstwahrnehmung.

Wann hat es den ersten Kontakt gegeben?
Janko: Mein Manager teilt mir nur konkrete Anfragen mit, in diesem Fall war das vor knapp einer Woche. Ich habe mir meine Gedanken gemacht. Aber im Endeffekt gibt es nicht viel zu diskutieren. Porto ist ein absoluter Topklub, für mich ist das eine große Herausforderung. Dieses Angebot nicht anzunehmen, würde ich mir niemals verzeihen.

Sehen Sie sich bestätigt, nach ihrem Abgang aus Salzburg Twente als Zwischenstation zu einem größeren Klub gewählt zu haben?
Janko: Mein Hintergedanke war es, mich in die Auslage zu spielen. Es hat damals auch Kritik gegeben, aber mein Weg hat gestimmt. Im Fußball ist so etwas zwar nicht planbar, aber die Rechnung ist aufgegangen. Trotzdem habe ich nicht das Gefühl, dass ich es jetzt schon geschafft habe. Es ist erst der Anfang. Ich muss hier noch mehr Gas geben und mich im Training noch mehr zeigen.

Was steht für Sie in den nächsten Wochen im Vordergrund?
Janko: Ich will mich so schnell wie möglich einleben und die Sprache lernen. Portugiesisch ist nicht einfach, aber so etwas bringt dich im Leben weiter. Das Wichtigste ist, mich in der Mannschaft einzufinden. Das hier sind andere Kaliber, dessen bin ich mir bewusst. Der Konkurrenzkampf ist sicher nicht kleiner als bei Twente.

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(Bild: KMM)



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