Bei Bissverletzungen durch Hunde sind häufig Kinder die Opfer, Buben eher als Mädchen. Besonders kleine Kinder sind in Gefahr, da sie sich dem Tier gegenüber mitunter unberechenbar verhalten und ihm Angst machen. Der richtige Umgang sollte daher so früh wie möglich beigebracht werden. Lesen Sie außerdem, was im Notfall zu tun ist.
Lebt ein Hund im Haushalt, wirkt sich das nicht nur auf die Erwachsenen positiv aus. Längst ist bewiesen, dass die Vierbeiner auch die Gesundheit von Kindern fördern: Sie senken etwa deren Risiko für Allergien und Asthma. Dennoch muss der Nachwuchs den richtigen Umgang lernen: „Es gibt Situationen, bei denen sich ein Hund bedrängt fühlt und aggressiv werden kann.
Respektvollen Umgang auch vorleben!
Diese lassen sich vermeiden, wenn Eltern früh damit beginnen, ihren Kindern einen respektvollen Umgang mit dem Haustier sowie Vorsicht mit fremden Tieren zu lehren und v. a. auch vorzuleben“, erklärt Ass. Prof. Dr. Gudrun Burda, Fachärztin in der Pädiatrischen Intensivstation, Uniklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Wien. „Dazu gehört, dass das vierbeinige Familienmitglied beim Fressen und Schlafen nicht gestört werden darf. Wenn es etwas im Maul hat, sollte der Sprössling weiters nicht versuchen, das gewaltsam wegzunehmen - selbst wenn es das geliebte Spielzeug ist.“
Wenn das Tier etwas im Maul hat, sollte der Sprössling weiters nicht versuchen, das gewaltsam wegzunehmen - selbst wenn es das geliebte Spielzeug ist.
Ass. Prof. Dr. Gudrun Burda, Fachärztin in der Pädiatrischen Intensivstation
Zudem die Jüngsten nie mit einem Hund alleine lassen! Ein im Umgang erfahrener Erwachsener beobachtet idealerweise beide. Kleinkinder neigen nämlich dazu, aggressive Äußerungen eines Hundes freundlicher einzuschätzen, als sie eigentlich sind. Denn erst ab etwa sechs bis acht Jahren sind die Sprösslinge fähig, eine aggressive, ängstliche oder abwehrende Haltung eines Hundes richtig zu erkennen, bestätigt eine neue Studie, an der die Universität Wien beteiligt war.
Schon Volksschüler müssen wissen, dass sie den Besitzer vor einer Annäherung an dessen Tier um Erlaubnis fragen, Blickkontakt mit dem Hund vermeiden sowie sich langsam und leise in dessen Nähe bewegen sollten. Außerdem den Vierbeiner vor dem Berühren an der Hand schnüffeln lassen.
Was im Falle eines Bisses zu tun ist
Wenn das Kind von einem Hund gebissen wurde, sollte es in jedem Fall zum Kinder- und Jugendarzt oder in die Ambulanz einer Klinik gebracht werden. Blutet die Wunde nicht stark, können Eltern sie unter fließendem Wasser reinigen und anschließend mit Hautdesinfektionsmittel desinfizieren. Größere Wunden sollten - wenn möglich - mit einer sterilen Auflage bzw. Mullkompressen bedeckt werden.
„Jede Bissverletzung kann nicht nur mit einer Hautverletzung verbunden sein, sondern auch mit einer Gewebequetschung unter den sichtbaren äußeren Wunden. Zudem übertragen Hunde mit ihrem Speichel Keime. Bei schweren Verletzungen, extremen Schmerzen, Sichtbarkeit des darunter liegenden Muskels oder Knochens oder Schwierigkeiten, die gebissene Gliedmaße zu bewegen, muss ein Kind rasch ins Krankenhaus. Bei Bisswunden z.B. am Kopf und Hals gilt es, den Notarzt zu rufen“, so Ass. Prof. Dr. Burda, die auch Kindernotfallkurse leitet und organisiert.
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