Um selten gewordenen Tieren ihren Lebensraum zu bewahren, wird am Freitag an der Gail zum gemeinsamen Jäten geladen.
Gemeinsames Ausreißen von nicht willkommenen Pflanzen, die den Lebensraum seltener Tiere gefährden, ist Freitag in Villach angesagt, wenn die Leiter des Naturparks Dobratsch die Bevölkerung zu einer Rupf- und Zupf-Aktion an die Gail bitten. Auf dem Sandbiotop an der Gail in Müllnern bei Villach, südlich vom Reitsportzentrum Warmbad, geht es zur Sache. Dort sind etliche hoch spezialisierte Insektenarten daheim, unter ihnen auch die Kiefernsaateule, ein ausgesprochen seltener Nachtfalter, der in dieser Erscheinungsform in Kärnten nur hier vorkommt.
Die Erhaltung des vom Aussterben bedrohten Agrotis vestigialis ist auch Mittelpunkt eines Projektes von Naturpark Dobratsch und Landesmuseum, wo der Schmetterling auch Teil der Ausstellung zur Biodiversität ist. „Die Raupen der Kiefernsaateule sind auf sandige Lebensräume mit lückigem Grashornstein angewiesen. Auf den Überschwemmungsflächen entlang der Gail gibt es von dieser Art noch letzte Vorkommen“, erklärt Robert Heuberger vom Naturpark Dobratsch.
Naturpark-Jause für Kampf gegen Neophyten
Durch die zunehmende Verbauung tritt die Gail allerdings nur noch selten über die Ufer, werden Sandbiotope weniger. Dafür siedeln sich vermehrt Neophyten, zugewanderte Pflanzen wie die kanadische Goldrute, an, die den Lebensraum der Tiere gefährden. Um diese zu beseitigen und die Sandschicht freizulegen, wird die Mithilfe der Bevölkerung gebraucht, schließlich sind rund 17.000 Quadratmeter zu bearbeiten. Gerupft und gezupft wird am Freitag zwischen 7.30 und 14 Uhr. Mitzubringen sind gutes Schuhwerk und Handschuhe. Als Lohn gibt es ein Getränk und eine Naturpark-Jause.
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