Gefälschter Rahmen

Betrugsermittlungen gegen Heller eingestellt

Österreich
21.08.2023 16:50

Dieser „kindische Streich“, wie es Multimediakünstler und Schauspieler André Heller genannt hatte, hätte ordentlich ins Auge gehen können. Gegen den 76-Jährigen wurde nämlich wegen schweren Betrugs ermittelt. Wie berichtet, hatte Heller einen selbst gebastelten Bilderrahmen als echtes Werk des berühmten US-Künstlers Jean-Michel Basquiat (1960-1988) verkauft. Die Ermittlungen sind aber vor Kurzem eingestellt worden.

„Die umfangreichen Ermittlungen ergaben, dass der Beschuldigte bereits vor dem Einlangen einer bezughabenden Anzeige bei den Strafverfolgungsbehörden den Rahmen zurückkaufte und dadurch den entstandenen Schaden vollständig wiedergutmachte“, heißt es dazu von der Staatsanwaltschaft Wien. Damit seien sämtliche Voraussetzungen einer „tätigen Reue“ erfüllt, weshalb das Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des schweren Betruges einzustellen war.

Der „Falter“ hatte vergangenen Herbst aufgedeckt, dass Heller auf Basis einer zerschnittenen Zeichnung Basquiats mit Besenstil und Nägeln einen Rahmen gebastelt hatte. Dieser vermeintlich von Basquiat 1987 geschaffene Rahmen wurde gemeinsam mit einem „Untitled“ bezeichneten echten Porträt des Künstlers auf der New Yorker Kunstmesse TEFAF für einen Millionenbetrag angeboten. Heller sprach später von einem „kindischen Streich“.

Noch vor Anzeige Fälschung zurückgekauft
Ein Käufer in New York fand sich damals nicht. Dennoch wechselte die Basquiat-Heller-Kombo alsbald den Besitzer. So erwarb der Wiener Künstlermanager Amir Shariat für einen Kunden zunächst nur die echte Zeichnung, während der Rahmen an Heller zurückging - bis der Kunde 2018 dann doch auch den gefälschten Rahmen kaufte. Noch vor der später erfolgten Anzeige kaufte Heller den Rahmen jedoch wieder zurück. Sein Anwalt Thomas Höhne hatte die Betrugsabsicht im Herbst in Abrede gestellt. Der Rahmen sei als Rahmen verkauft worden, auf dem sich Basquiat-Zeichnungen befinden.

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