Mit Hypo-Millionen

Sozialdemokraten fordern Bankomat in jedem Ort

Niederösterreich
22.08.2023 05:31

Nur Bares ist Wahres - dieser Volksweisheit haben sich bekanntlich ÖVP und FPÖ verschworen. Deren Ansinnen, das Bargeld sogar in der Verfassung zu verankern, hat ja eine der politischen Sommerloch-Debatten entflammt. Jetzt springen die Sozialdemokraten auf diesen Zug auf, wenn auch auf einen anderen Waggon: Sie wollen die Landesbank zur Kasse bitten.

Die SPÖ fordert zum wiederholten Mal einen Bankomaten in jeder Gemeinde in Niederösterreich. Neu ist aber, dass sie auch einen Finanzierungsvorschlag mitliefern. In knapp 100 Gemeinden fehle ein Geldausgabe-Automat, haben die Genossen nachgezählt. In diesen Orten solle die Hypo einspringen, schlägt SPÖ-Vorsitzender Sven Hergovich vor: „Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner soll sich einen Ruck geben und das ermöglichen. Sie ist schließlich Eigentümervertreterin der Landesbank, bei der ja zuletzt die Übergewinne nur so sprudelten.“ Hergovich bezieht sich auf die 51 Millionen Euro, welche das Institut im ersten Halbjahr eingestreift hat.

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Ich appeliere an die Landeshauptfrau, einen Bankomat in jeder Gemeinde zu ermöglichen. Es darf nur zählen, ob eine Idee gut oder schlecht ist. Und nicht, welcher Politiker diese Idee zuerst hatte.

Sven Hergovich, Landesvorsitzender der SPÖ

Und er nennt Großbritannien als Vorbild, wo Banken bei Strafandrohung sicherstellen müssen, dass Bürger in Wohnortnähe kostenlos Geld beheben können. Als Distanzmaße gelten eine Meile (1,6 Kilometer) in den Städten, drei Meilen auf dem Land.

„Brauchen keine neunmalklugen Ideen“
Die Replik aus der ÖVP-Zentrale in St. Pölten fällt scharf aus: 95 Prozent der Bevölkerung fänden im Radius von fünf Kilometern einen Bankomaten, im Schnitt seien es sogar nur 1,5 Kilometer. „Wer bei dieser Versorgungslage plump ,Mehr, mehr mehr!‘ schreit, will sich mit Tatsachen nicht beschäftigen“, kontert Klubchef Jochen Danninger. Und legt nach: „Die Landsleute wissen selbst, wie sie zu ihrem Bargeld kommen. Dazu brauchen sie keine neunmalklugen Ideen von Sven Hergovich.“

Die Freiheitlichen sehen in der Versorgung mit Bargeld einen „klaren Auftrag, den die Banken zu erfüllen haben“. Sie verweisen auf ihre Petition zum Thema „Festung Bargeld“.

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